Die Haselnuss (Corylus avellana) ist hierzulande weit verbreitet und einer der bekanntesten Sträucher überhaupt. Sie kommt in Wäldern, an Waldrändern und Feldrainen vor, wo sie besonders auf sonnigen oder halbschattigen Standorten gedeiht. Ihre gelben männlichen Kätzchen hängen von den winterkahlen Zweigen und sind gut zu erkennen; die winzigen weiblichen Blüten, aus denen im Herbst die Nüsse reifen, sind dagegen kaum sichtbar. Wichtig ist die Haselnuss auch für die heimische Tierwelt, besonders Eichhörnchen sammeln sie gerne als Wintervorrat.
Die Pflanze spielte in Mythologie eine große Rolle. Sie galt als Abwehrmittel gegen böse Geister und Hexen. Auch Wünschelruten wurden häufig aus Haselnussholz gefertigt, weil man ihm nachsagte, dass es am besten Energien leiten kann. Darum wurde der Strauch auch gerne als Blitzableiter gepflanzt. Im 18. Jahrhundert wurden Ackergrenzen gerne mit Haselnüssen abgesteckt, weil der Strauch als Symbol der Gerechtigkeit galt.
Heute spielt die Haselnuss zwar keine übernatürliche Rolle mehr, ihre Pollen und Nüsse machen dagegen manchem ganz reale Probleme. Sie besitzen nämlich ein starkes allergieauslösendes Potential. Birkenpollenallergiker leiden besonders während der Blütezeit oder wenn sie die Nüsse verzehren. Nicht allergisch reagierenden Konsumenten essen sie dagegen gerne. Allerdings findet man heute in Geschäften meistens die Früchte der Lambertsnuß (Corylus maxima). Einer der größten Exporteure für Haselnüsse ist die Türkei.
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Die Haselnuss ist Pflanze des Monats Februar. Foto: Wolfram Lobin, Universität Bonn
21. Januar 2007
Früher Blüher Früher Blüher
Die Haselnuss ist Pflanze des Monats Februar
Das milde Wetter beschert den Botanischen Gärten der Universität Bonn eine weitere frühe Blütenpracht: Bereits seit Anfang Januar blüht dort die Haselnuss " drei Wochen früher als normal. Grund genug für die Bonner Botanik-Experten, das Gewächs in diesem Februar zur Pflanze des Monats zu erklären. Haselnusssträucher sind in den Botanischen Gärten an vielen Stellen zu finden, im Botanischen Garten am Poppelsdorfer Schloss besonders am Melbweiher und in der Biotopanlage.
Bild Früher Blüher
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