Da Budgeterhöhungen langfristig nicht zu erwarten sind und die Kosten im Gesundheitswesen steigen, muss das Bonner Universitätsklinikum laut Hackenberg nicht nur die Mehrkosten schultern. "Bei dem riesigen Investitionsstau im Krankenhaussektor müssen wir auch Überschüsse erwirtschaften, um aus eigener Kraft Investitionen tätigen zu können." Denn das Klinikum sollte mit seinen hoch spezialisierten Leistungen Versorgungslücken innerhalb der Region und überregional abdecken. "Wir wollen, dass die Patienten gerne in unser Klinikum kommen", sagt Hackenberg. Durch die enge Verzahnung mit der Forschung kommen neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden direkt dem Patienten zugute. Zudem setzt er auf eine enge Kooperation und stärkere Vernetzung mit anderen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten sowie dem Ausbau der ambulanten Versorgung im Rahmen von Medizinischen Versorgungszentren auf dem Venusberg.
Neben effizienten Strukturen legt der neue Kaufmännische Direktor vor allem Wert auf hochqualifiziertes und motiviertes Personal. Er möchte die Mitarbeiter durch Transparenz, Einbindung und Meinungsaustausch bei der Weiterentwicklung des Hauses mitnehmen. "Nur gemeinsam können wir die Zukunft gestalten, um bei den schwierigen Rahmenbedingungen und dem Wettbewerb weiterhin Innovation und hohe Qualität zu gewährleisten", sagt Hackenberg. Dafür sieht er in Bonn hervorragende Chancen und dankt auch seinem Vorgänger Arwed Franz: "In der Vergangenheit wurde sehr gute Arbeit geleistet."
Zur Person:
Dr. Hans-Jürgen Hackenberg, 1950 in Gießen geboren, studierte Betriebswirtschaftslehre und Jura in Gießen. Erste Station seines Berufslebens nach dem Studium war die Bundesanstalt für Arbeit. Anschließend war er in verschiedenen Funktionen am Universitätsklinikum Gießen tätig und übernahm 2005 dort die Kaufmännische Direktion. Nach der Fusion mit dem Universitätsklinikum Marburg und der Privatisierung wurde er Kaufmännischer Geschäftsführer für den Standort Gießen. Hackenberg ist seit 24 Jahren verheiratet und hat zwei Söhne.
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Dr. Hans-Jürgen Hackenberg freut sich auf seine Arbeit auf dem Venusberg. (c) Dr. Inka Väth / Uni Bonn