Geoinformationssysteme sind die Weiterentwicklung der guten alten Atlanten mit neuen Mitteln, nämlich mit dem Computer. "Während Karten nur Antworten auf vorformulierte Fragen liefern, lassen sich an GI-Systeme auch Anfragen stellen, an die Programmierer und Datenzulieferer bei der Entwicklung gar nicht gedacht haben", erklärt Prof. Dr. Klaus Greve, GIS-Experte an der Universität Bonn. Beispiel Dürre: Die meisten Länder wissen, in welchen Regionen wie viele Menschen leben, wo die Bewohner am meisten auf Landwirtschaft angewiesen sind und wo Flüsse, Seen oder Brunnen auch im Falle einer Trockenperiode Wasservorräte bereitstellen. "Ein GIS kann diese Daten aber miteinander kombinieren. Nahrungsmittelspenden und Helfer können so schon zu Beginn einer Dürre in die Regionen dirigiert werden, wo sie besonders nötig sind", sagt Greve.
Auf der Bonner Veranstaltung wird es vor allem um den Einsatz so genannter "open source"-Geoinformationssysteme gehen. Für diese Produkte werden keine Lizenzgebühren fällig. Sie können kostenfrei weitergegeben werden und sind eine gute Alternative für teure käufliche und an wenige Arbeitsplätze gebundene Anwendungen. Für den zweiwöchigen Workshop sind momentan 20 Experten aus Ghana, Tansania, Äthiopien, Kenia, Malawi und Sambia an der Bonner Uni zu Gast - Vertreter aus Firmen und Universitäten, aber auch aus Behörden und Ministerien. Finanziert wird ihr Aufenthalt von der InWEnt GmbH; das Akronym steht für "Internationale Weiterbildung und Entwicklung". InWEnt ist eine Gemeinschaftsinitiative von Bund, Ländern und Wirtschaft, die sich mit dem Thema Personal- und Organisationsentwicklung in der internationalen Zusammenarbeit befasst.
Kontakt:
Professor Dr. Klaus Greve
Geographisches Institut der Universität Bonn
Telefon: 0228/73-5596, E-Mail: klaus.greve@uni-bonn.de
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Schlossakademie: GIS-Workshop mit Prof. Greve. (c) Uni Bonn