23. September 2008

Forscher aus Bonn und Mainz erhalten Erfinder-Preis Forscher aus Bonn und Mainz erhalten Erfinder-Preis

Chemiker haben Gerät entwickelt, das kleinste Sprengstoffmengen aufspüren kann

Chemiker der Universität Bonn und des Max Planck Instituts für Polymerforschung in Mainz sind heute als "patente Erfinder" ausgezeichnet worden. Überreicht wurde der mit 10.000 Euro dotierte Preis von Innovationsminister Professor Dr. Andreas Pinkwart. Die Wissenschaftler haben einen Detektor entwickelt, der schon bei kleinsten Mengen des Sprengstoffs TATP Alarm schlägt. Der Wettbewerb "patente Erfinder" wird vom Innovationsministerium NRW und der Patentvermarktungs-Gesellschaft Provendis ausgerichtet. Mehr als 100 Forschergruppen nahmen in diesem Jahr teil.

Bild Forscher aus Bonn und Mainz erhalten Erfinder-Preis
Bild Forscher aus Bonn und Mainz erhalten Erfinder-Preis © Universität Bonn
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Der "Sprengstoff-Schnüffler" kostet in der Herstellung nur wenige hundert Euro. Das handliche und leicht zu bedienende Gerät eignet sich beispielsweise für die Personen- und Gepäckkontrolle im Flughafen. Es schlägt schon bei geringsten Spuren von Triaceton-Triperoxid Alarm. Diese Substanz mit dem Kürzel TATP hat in Terroristenkreisen momentan Konjunktur: Sie ist fast so explosiv wie TNT und lässt sich relativ einfach aus haushaltsüblichen Chemikalien herstellen. TATP kam beispielsweise bei den verheerenden Anschlägen 2004 in Madrid und 2005 in London zum Einsatz.

Entwickelt wurde die elektronische Nase von Professor Dr. Siegfried Waldvogel, Dr. Jürgen Lörgen und Daniel Lubczyk von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn und ihren Kollegen Prof. Dr. Klaus Müllen und Dr. Roland Baur vom Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz. Dafür konnten sie nun aus den Händen von Innovationsminister Andreas Pinkwart den zweiten Preis im Wettbewerb "patente Erfinder" entgegen nehmen. Der erste Preis ging an ein Team der Universität Düsseldorf, auf Rang 3 kamen Wissenschaftler der RWTH Aachen.

Ein Vorteil des Geräts ist seine hohe Empfindlichkeit: Es reagiert bereits bei wenigen Milliardstel Milligramm TATP. Der Sprengstoffschnüffler macht damit sogar dem Riechorgan von Hunden Konkurrenz. "Hunde ermüden zudem nach einiger Zeit", betont Waldvogel. "Unser Gerät arbeitet dagegen ohne Probleme rund um die Uhr." Provendis betreut die Vermarktung der Schutzrechte.

Kontakt:
Professor Dr. Siegfried Waldvogel
Kekulé-Institut für Organische Chemie und Biochemie der Universität Bonn
Telefon: 0228/73-2653
E-Mail: waldvogel@uni-bonn.de

Dr. Thorsten Schaefer
PROvendis
Telefon: 0208/94-10527
E-Mail: ts@provendis.info







Bilder zu dieser Pressemitteilung:

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Das "Riechzentrum" des Sprengstoffschnüfflers (c) Frank Luerweg / Uni Bonn



Der Prototyp des Sprengstoffschnüfflers im Einsatz.




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