"In der Biologie wird vor allem praktisch gearbeitet", sagt Professor Dr. Erwin A. Galinski, Vorsitzender des Gremiums zur Vergabe von Studienbeiträgen der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Vor allem im Grundstudium der Biologie müssen alle Studenten eine Reihe von Pflichtpraktika in verschiedenen Bereichen absolvieren. Bislang fehlte es dabei jedoch vor allem an technischen Geräten und an modernen Arbeitsplätzen für die praktische Ausbildung.
"Wie alt unsere alten Mikroskope genau waren, ist mir nicht bekannt", sagt Professor Galinski und fügt verschmitzt hinzu, dass er selbst noch an ihnen ausgebildet worden sei. "Nun wurde mit Hilfe der Studienbeiträge die komplette Ausstattung zweier Praktikumsräume erneuert." Die Geräte befinden sich im Allgemeinen Verfügungszentrum (AVZ) an der Endenicher Allee und können von allen Biologie-Studierenden genutzt werden. Zudem wurden für die Kursräume aus Studienbeiträgen 45 zusätzliche Stereomikroskope beschafft. Rund 100.000 Euro wurden in den Ausbau der bestehenden Laborräume investiert.
Die Umstellung von Diplom- zu Bachelor-Studiengängen ging mit vielen Veränderungen einher. Es wurden neue Module wie Biochemie, Genetik, Immunologie und Entwicklungsbiologie eingeführt, die spezieller Arbeitsgeräte bedürfen. "Die Anschaffung dieser Geräte im Wert von rund 200.000 Euro war nur durch Studienbeiträge möglich", betont Professor Galinski. "Die neuen Geräte werden zukünftig mit einem Label versehen, so dass die Studenten diese sofort als Investition aus Studienbeiträgen erkennen können."
Bei allen Entscheidungen wurden die Studenten maßgeblich beteiligt. Sie konnten Ausbildungsangebote vorschlagen, organisatorisch vorbereiten und mit Hilfe der Studienbeiträge realisieren. In diesem Wintersemester finden zum Beispiel auf Wunsch der Studierenden und von ihnen organisiert erstmalig zwei Englischkurse statt, die auf biologisches Fachvokabular zugeschnitten sind.
Zentrale und dezentrale Maßnahmen durch Studienbeiträge
Seit der Einführung der Studienbeiträge in Nordrhein-Westfalen im Jahre 2006 erhebt die Universität Bonn von ihren Studenten einen Beitrag in Höhe von 500 Euro pro Semester. Rund 20 Millionen Euro kommen so jährlich zusätzlich in das Uni-Budget. Drei Viertel des Geldes erhalten die Fakultäten und Institute für dezentrale Maßnahmen zur Verbesserung der Studienbedingungen, der Rest wird zentral eingesetzt. Alle Verwendungsentscheidungen werden von Kommissionen begleitet, die zur Hälfte mit Studentenvertretern besetzt sind. Die Studierendenschaft erhält so einen großen Einfluss auf den Einsatz ihrer Beiträge.
Kontakt:
Prof. Dr. Erwin A. Galinski
Institut für Mikrobiologie und Biotechnologie der Universität Bonn
Telefon:0228/73-6472
E-Mail: galinski@uni-bonn.de
Weiterführende Informationen:
Übersicht der zentralen und dezentralen Maßnahmen, die bislang aus Studienbeiträgen finanziert wurden
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Bonner Student mit modernem Stereomikroskop. Foto: Frank Homann/Uni Bonn
18. November 2008
Tiefe Einblicke in den Mikrokosmos Tiefe Einblicke in den Mikrokosmos
Biologiestudenten profitieren von Studienbeiträgen
Zahnbelag, Bakterien und Schimmelpilze " alles wird im Fachbereich Biologie genauestens unter dem Mikroskop analysiert. Mit Hilfe von Studienbeiträgen konnte die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Bonn nun modernere Mikroskope anschaffen und die komplette Ausstattung zweier Praktikumsräume erneuern. Damit wurde ein apparativer Engpass im Biologie-Studium beseitigt.
Bild Tiefe Einblicke in den Mikrokosmos
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