Mit ihren starren Blättern waren die Agaven schon immer Lieblinge der Pflanzenliebhaber. Rund 200 bis 300 Arten gibt es in den Trockengebieten von Mexiko und den USA. Am bekanntesten ist vielleicht die Agave americana, die auch im Mittelmeergebiet eingeschleppt ist und jedem Italien- und Mallorcaurlauber vertraut ist. Wirtschaftlich wichtig sind die Sisal-Agave (Agave sisalina), aus deren Blattfasern Schiffstaue und Bodenmatten hergestellt werden. Der Saft einer mexikanischen Agave wird vergoren und ist unter dem Namen Pulque das mexikanische Nationalgetränk, destilliert und gebrannt wird daraus der Tequila, der berühmte Schnaps.
Im Juni werden im Sukkulentenhaus des Botanischen Gartens am Poppelsdorfer Schloss zwei besonders schöne Agaven blühen. Die eine Art ist die aus Arizona und Nordmexiko stammende Agave parrryi mit blau bereiften Blättern. Die zweite, etwas kleinere, aber vielleicht noch schönere Pflanze ist die nach der Queen Victoria benannte Agave victoria-reginae. Ihre kompakte Rosette mit weiß gezeichneten Blättern entwickelt ebenfalls einen Blütenstand, der sich bei beiden Arten im Verlauf der nächsten Monate bis beinahe zur Gewächshausdecke entwickeln wird. Genau wie Kopfsalat und Kohl sterben die Agaven nach der Blüte ab; sie haben ihr Ziel, Tausende von Samen zu bilden, erreicht.
Öffnungszeiten der Botanischen Gärten: Täglich außer samstags 9 bis 18 Uhr. Eintritt an Sonn- und Feiertagen 2 Euro, ermäßigt 1 Euro. Die Gewächshäuser sind Montag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr und sonn- und feiertags von 10 bis 17.30 Uhr geöffnet.
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Die Agave ist Pflanze des Monats. Foto: Dr. Wolfram Lobin /Uni Bonn.