15. Juni 2009

Die gläserne Milchkuh Die gläserne Milchkuh

Gut Frankenforst: Minister weiht modernsten Forschungsstall für Milchkühe ein

GPS im Kuhstall? Das gibt es jetzt seit neuestem an der Universität Bonn. Auf dem Gelände der Lehr- und Forschungsstation Frankenforst im Siebengebirge stellt die Landwirtschaftliche Fakultät jetzt einen neuen Stall für Milchvieh in den Dienst der Forschung, der es auch sonst in sich hat: Hier gibt es Messsysteme für die Erfassung der Aktivität einzelner Milchkühe, ihrer Futteraufnahme ihres Melkverhaltens und weiterer physiologischer Parameter wie Milchfluss, Herzfrequenz oder Milchinhaltsstoffe. Mit der Software „KuhDaM“ erfassen die Forscher zudem die Daten jedes Tieres und können diese im Detail auswerten. Die Agrarwissenschaftler wollen mit der neuen Anlage dem Milchvieh seine letzten Geheimnisse entlocken.

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Hon_06_17_Versuchsstall_Gut_Frankenforst9.jpg - Administrator Dr. Griese (links) stellt Minister Uhlenberg dem Milchvieh vor. © Foto: Frank Homann/Uni Bonn
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Hinweis für die Redaktionen: Die Einweihung der neuen Anlage durch Prorektor Prof. Dr. Armin B. Cremers, Dekan Prof. Dr. Karl Schellander und NRW-Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg fand am Mittwoch, 17. Juni 2009, um 11 Uhr auf Gut Frankenforst, Frankenforster Weg, 53639 Königswinter-Vinxel statt.


Der neue Stall, der modernste seiner Art weit und breit, erweitert erheblich die Möglichkeiten der tierwissenschaftlichen Forschung an der Universität Bonn. So erhoffen sich die Wissenschaftler von der Messung der individuellen Aktivität einzelner Milchkühe mittels des Global Positioning Systems (GPS) neue Methoden zur Erfassung der Tieraktivität in zeitlicher und räumlicher Auflösung entwickeln zu können. Eine vergleichbare Anlage gibt es bislang nur in der Schweiz, eine weitere befindet sich in Bayern in der Planungsphase.

Erkenntnisse über Physiologie und Melkvorgang


Bemerkenswert ist auch das Messsystem für die Futteraufnahme von Milchkühen. Von der präzisen Erfassung und Auswertung dieses Vorgangs erhoffen sich die Bonner Forscher neue Erkenntnisse über die Leistungsphysiologie des Milchrindes. Dies gilt ebenso für die Untersuchung der Milchgabe. Das Melken ist ein komplexer Vorgang, bei dem viele Faktoren bis heute nicht in ihrer Gesamtheit verstanden werden. Hier sehen die Bonner Agrarwissenschaftler noch Optimierungspotential.

Das Software-Programm „KuhDaM“ stammt vom Institut für Tierzucht und Tierhaltung der Universität Kiel. Es ermöglicht eine genaue Zuordnung der vielfältigen Daten zum Einzeltier sowie zu den entsprechenden Zeiten und Ereignissen. Damit ist nicht nur eine Auswertung der Daten innerhalb eines jeden Messsystems gewährleistet sondern auch die für die meisten Forschungsvorhaben erforderliche Verknüpfung der Einzeldaten.

Der Neubau wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Universität Bonn mit einer Summe von 1,7 Millionen Euro finanziert. Erklärtes Ziel des Vorhabens ist es, der tierwissenschaftlichen Forschung neue Möglichkeiten für die interdisziplinäre Forschung zu eröffnen, um international an vorderster Front zu stehen und die Chancen auf Einwerbung von Projekten der Verbundforschung zu steigern.


Kontakt:
Prof. Dr. Karl Schellander
Institut für Tierwissenschaften der Universität Bonn
Abteilung Tierzucht und Tierhaltung
Telefon: 0228/73-2240
E-Mail: karl.schellander@itz.uni-bonn.de

Dr. Josef Griese
Administrator der Lehr- und Forschungsstation Frankenforst
Telefon: 02223/91720
E-Mail: j.griese@uni-bonn.de


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Hon_06_17_Versuchsstall_Gut_Frankenforst1.jpg - Auf Frankenforst sind auch die Kühe forscher. © Foto: Frank Homann/Uni Bonn
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Hon_06_17_Versuchsstall_Gut_Frankenforst7.jpg - Der neue Versuchsstall. © Foto: Frank Homann/Uni Bonn
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