Der große schwedische Naturforscher bezeichnete fleischfressende Pflanzen im 18. Jahrhundert noch als einen Verstoß „wider die gottgewollte Ordnung der Natur“. Es war Charles Darwin vorbehalten, ihre Existenz zum ersten Male wissenschaftlich zu beweisen. Sarracenia flava kommt aus den Sümpfen Nordamerikas. Ebenso wie die verwandte purpurfarbige Schlauchpflanze (Sarracenia purpurea) ist sie auch bei uns vollkommen winterhart.
Die Bonner Botanischen Gärten haben eine der weltweit größten Sammlungen fleischfressender Pflanzen. Ein Teil davon ist auch in einem kleinen Schauhaus zu sehen. Umfangreiche Forschungsprojekte beschäftigen sich mit der Evolution des Fleischfangs bei Pflanzen.
Einen auch für Laien verständlichen Überblick über diese faszinierende Pflanzengruppe gibt das Buch „Karnivoren. Biologie und Kultur Fleischfressender Pflanzen“. Verfasst wurde es von Professor Dr. Wilhelm Barthlott, dem Direktor der Botanischen Gärten, sowie seinen Mitarbeitern Stefan Porembski, Rüdiger Seine und Inge Theisen.
Die Schlauchpflanze frisst sogar kleine Wirbeltiere Die Schlauchpflanze frisst sogar kleine Wirbeltiere
Sarracenia flava ist Pflanze des Monats August
In den Botanischen Gärten der Universität Bonn ist momentan eine interessante fleischfressende Pflanze zu bewundern: Die Gelbe Schlauchpflanze (Sarracenia flava) steht im Kranichbecken am Poppelsdorfer Schloss und hat gerade ihre eigenartigen Blätter entfaltet. Diese dienen ihr als tödliche Gleitfallen, mit deren Hilfe sie vor allem Insekten fängt. Gelegentlich stehen auf der Speisekarte der „Pflanze des Monats August“ aber sogar kleine Wirbeltiere.
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- Gefräßig: die gelbe Schlauchpflanze
© Professor Dr. Wilhelm Barthlott
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