24. August 2009

Zollheidja kann nun unbeeinträchtigt leben Zollheidja kann nun unbeeinträchtigt leben

Ein Dankeschön an alle Spender

Zollheidja litt unter schweren Herz-Rhythmus-Störungen und ihre körperliche Belastbarkeit wurde zunehmend schlechter. Das jetzt 15-jährige Mädchen aus Afghanistan wurde bereits 2002 wegen eines angeborenen Herzfehlers operiert. Mittlerweile kam es zu einer schweren Funktionsstörung einer Klappe an der rechten Herzkammer, so dass diese schnellstmöglich ersetzt werden musste. Die Behandlungskosten von insgesamt rund 23.000 Euro konnten von der Familie nicht allein aufgebracht werden. Deshalb baten das Universitätsklinikum Bonn und der Verein für Afghanistan-Förderung (VAF) die Bonner Bevölkerung um Hilfe [s. Pressemitteilung Nr. 139 vom 19.05.09]. Dank großzügiger Spenden von Privatpersonen, dem Verein „BILD hilft e.V.“ und dem „Hammer Forum e.V.“ konnte das junge Mädchen erfolgreich operiert werden.

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Zollheidja_1.jpg - Zollheidja und ihr behandelnder Arzt Professor Breuer; © Verena Breitbach
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Zollheidja strahlt bis über beide Ohren, denn sie fühlt sich gesund und munter. Sie hat nun genauso wie ihre Freunde die Chance auf ein beschwerdefreies Leben. Und vor allem steht nun – zumindest was die Gesundheit betrifft – ihrem Traum, irgendwann einmal als Kinderärztin zu arbeiten, nichts mehr im Wege. „Wir sind gemeinsam über viele Berge und durch einige Täler gegangen. Aber nun ist alles gut“, freut sich ihr Pflegevater Axel P., der Zollheidja seit ihrer ersten Operation vor etwa sieben Jahren kennt. Da die Nachuntersuchungen in ihrer Heimat nicht möglich waren, ist Zollheidja regelmäßig nach Deutschland gekommen. Inzwischen hat sie die deutsche Sprache erlernt. Jedes mal hat sie bei ihrer Gastfamilie in Castrop Rauxel gelebt und ist dort zur Schule gegangen.

Neue Herzklappe für Zollheidja

Zollheidja, die in Afghanistan in die siebte Schulklasse geht, brauchte einen Klappenersatz an der rechten Herzkammer. Das „Auslassventil“ zwischen der rechten Herzkammer und der Lunge, die so genannte Pulmonalklappe, war bei Zollheidja von Geburt an beschädigt. Bereits 2002 konnte ein Herzfehler dank der Bemühungen des VAF in Deutschland korrigiert werden. Doch nun war diese Herzklappe undicht geworden. In Folge dessen hatte sich die rechte Herzkammer vergrößert. Das führte zu starken Herz-Rhythmus-Störungen und schwindender Belastbarkeit.

OP erfolgreich verlaufen

„Ich bin sehr zufrieden mit der Operation“, sagt Professor Dr. Johannes Breuer, Direktor der Kinderkardiologie am Universitätsklinikum Bonn. Die Bonner Ärzte haben dem jungen Mädchen eine neue Herzklappe an der Lungenschlagader transplantiert. Nun sind ihre Herz-Rhythmus-Störungen komplett beseitigt, die zweite Herzklappe der rechten Herzkammer ist dicht und die rechte Herzkammer selbst ist jetzt normal. „Zollheidja hat nun die Chance auf ein unbeeinträchtigtes Leben. Sie wird in jährlichen Abständen hierher zur Nachuntersuchung kommen. Wir haben dieses Projekt begonnen und werden es auch weitertragen. Denn man wird verantwortlich für diesen Menschen“, sagt Professor Breuer. Die neu eingesetzte Herzklappe werde circa 10 bis 15 Jahre halten.

Zollheidja wird in den nächsten zwei Wochen in ihre Heimat zurückkehren. Abdul Hekmat, Geschäftsführer des VAF, möchte sich bei ihrer Familie dafür einsetzen, dass Zollheidja ihren Berufstraum Kinderärztin verwirklichen kann. Jetzt freut sich das junge Mädchen erst einmal wieder auf ihre sieben Geschwister, die Freunde und die Schule.

Informationen zum Verein für Afghanistan-Förderung gibt es im Internet unter http://www.afghanistanfoerderung.de.

Kontakt für die Medien:
Prof. Dr. Johannes Breuer
Direktor der Abteilung für Kinderkardiologie
Zentrum für Kinderheilkunde des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228/287-33350
E-Mail: johannes.breuer@ukb.uni-bonn.de

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Zollheidja_2.jpg - Ein glückliches Quintett: (v.li) Abdul Hekmat, seine Tochter Bahar, Professor Breuer, Zollheidja und ihr Pflegevater Axel P; © Verena Breitbach
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