Bei der Brutpflege scheinen die Männchen des Dreistachligen Stichlings von Konkurrenten besamte Eier am Geruch zu erkennen. Sind zu viele fremde Eier im Nest, werden die Fische zu Kannibalen und fressen alle Eier einfach auf. Das zeigten Wissenschaftler der Universität Bonn in einer neuen Studie, die nun in der Zeitschrift „Proceedings of the Royal Society of London Series B“ online erschienen ist (doi: 10.1098./rspb.2010.0234).
Der Doktorand André Koch vom Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig (ZFMK) in Bonn hat zusammen mit seinem Betreuer Professor Dr. Wolfgang Böhme und einer Münchner Kollegin gleich zwei neue Waranarten und eine neue Unterart von den Philippinen beschrieben. Seine umfangreiche Neubearbeitung der philippinischen Bindenwarane hat belegt, dass trotz der kürzlichen Entdeckung eines neuen, noch dazu fruchtfressenden Warans von der Hauptinsel Luzon durch eine amerikanisch-philippinische Forschergruppe die tatsächliche Artenzahl der in diesem Archipel lebenden Großwarane immer noch nicht komplett erfasst ist. Die Artbeschreibungen wurden kürzlich in ZOOTAXA, der weltweit führenden Zeitschrift für taxonomische Zoologie, veröffentlicht.
Ziel Haiti: Anfang März brach Barbara Scholl, Krankenschwester an der Medizinischen Klinik III des Universitätsklinikums Bonn, für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in das Erdbebengebiet auf. Dort arbeitete sie insgesamt sieben Wochen auf der Kinderstation des mobilen DRK-Krankenhauses in Carrefour. Jetzt ist sie mit vielen neuen Eindrücken nach Hause zurückgekehrt. Derweil bereitet sich Dr. Philipp Fischer, Assistenzarzt an der Bonner Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, auf seinen Einsatz vor. Am Freitag, 21. Mai, bricht er mit einem zehnköpfigen OP-Team nach Port-au-Prince auf.
Am Mittwoch, dem 19.5., eröffnet an der Universität Bonn eine Ausstellung, bei der es wenig zu sehen, dafür aber umso mehr zu hören gibt. Unter dem Motto „Klangbilder. Eine auditive Ausstellung“ stellen Studierende des Master-Studiengangs Medienwissenschaft/Media Studies ihre Abschlussarbeiten vor. Zur Vernissage um 19 Uhr im zweiten Stock der Alten Sternwarte, Poppelsdorfer Allee 47, sind Interessenten herzlich willkommen. Die Exponate werden dort bis zum 20. Oktober zu hören sein.
Am 20. April explodierte die Bohrplattform Deepwater Horizon. Drei Lecks in 1.500 Metern Tiefe spucken seitdem täglich mindestens 800.000 Liter Öl in den Golf von Mexiko. Der ökologische Schaden ist nicht abschätzbar. Mikropaläontologen der Universität Bonn haben die Katastrophe zum Anlass genommen, um eine Sonderausstellung zum „Schwarzen Gold“ zu konzipieren. Darin wird gezeigt, wie sehr wir von dem fossilen Rohstoff abhängen: So werden aus Öl nicht nur Kunststoffe hergestellt, sondern auch Medikamente wie das Schmerzmittel Ibuprofen. Die Ausstellung wird am 18. Mai um 16:15 im Goldfuß-Museum der Universität Bonn, Nussallee 8, eröffnet und ist bis zum 31. Januar 2011 zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Warum konnten die so genannten sauropoden Dinosaurier so viel größer werden als heutige Landtiere? Eine Forschergruppe unter Leitung der Universität Bonn scheint dieses Rätsel gelöst zu haben. Ein Schlüssel zum Riesenwuchs war demnach die jurassische Fast-Food-Kultur: Die Riesendinos kauten ihre Nahrung nicht, sondern schlangen sie einfach herunter. Die Forscher haben die Ergebnisse ihrer jahrelangen Arbeit nun in den Biological Reviews vorgestellt (doi: 10.1111/j.1469-185X.2010.00137.x).
Wegen starker Nacken- und Kopfschmerzen konnte Iris M. ihren Kopf nur noch eingeschränkt bewegen. Jeder Blick zur Seite oder nach hinten war zu schmerzhaft, so dass sie ihren Lieblingssport Tennis aufgeben musste. Ursache war ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule. Hilfe fand die 37-Jährige an der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Bonn. Wenn die konservative Therapie bei einem Bandscheibenvorfall versagt, bieten die Ärzte dort neuerdings Betroffenen eine Alternative: Sie implantieren Bandscheibenprothesen in die Hals- und Lendenwirbelsäule.
Wissenschaftler der Universität Bonn stellen in der aktuellen Ausgabe von „Nature Protocols“ eine Art Kochrezept für neue Medikamente vor. Mit der von ihnen optimierten Methode wird die Herstellung bestimmter Schlüsselpharmaka viel einfacher und effizienter. Die Forscher konnten so bereits Wirkstoffe entwickeln, die irgendwann einmal gegen Schlaganfälle oder Herzinfarkte zum Einsatz kommen könnten. Die Publikation (doi: 10.1038/nprot.2010.63) schaffte es sogar auf die Titelseite der Zeitschrift.