Seit zwei Jahren untersuchen Forscher der Universität Bonn zusammen mit indischen und US-Kollegen Bernsteinfunde aus dem Nordwesten Indiens. Inzwischen zeigt sich, dass es weltweit möglicherweise eines der größten Bernsteinvorkommen ist, das bislang entdeckt wurde. Die in das fossile Harz eingeschlossenen Insekten werfen ein neues Licht auf die Geschichte des Subkontinents: Dieser scheint längst nicht so lange isoliert durch die Weltmeere gedriftet zu sein wie bislang vermutet. Die Forscher berichten in der Zeitschrift PNAS über den 50 Millionen Jahre alten Schatz, der erst ansatzweise gehoben ist (doi: 10.1073/pnas.1007407107).
Radioastronomen der Universität Bonn haben das vom Südhimmel aus sichtbare Wasserstoffgas in der Milchstraße kartiert. Die „Bonner Durchmusterung“ präzisiert die Daten einer ähnlichen Studie, die dieselben Forscher 2005 vorgelegt hatten. Die damalige Wasserstoff-Kartierung hat inzwischen hunderte wissenschaftlicher Publikationen von Physikern auf der ganzen Welt nach sich gezogen. Die jetzt vorgelegten Messungen lassen auf einen ähnlichen Ertrag hoffen: Sie übertreffen die Daten von 2005 erheblich an Empfindlichkeit und Detailreichtum. Die Studie ist jetzt in der Fachzeitschrift Astronomy & Astrophysics erschienen (doi: 10.1051/0004-6361/200913979).
Alles zum Thema Gold gibt es vom 7. November bis zum 10. Juli in einer Sonderausstellung des Mineralogischen Museums der Universität Bonn zu sehen. Mittwochs und freitags von 15-17 Uhr sowie sonntags von 10-17 Uhr sind die Säle im Poppelsdorfer Schloss für Besucher geöffnet.
Die Universität Bonn trauert um Loki Schmidt. Die Gattin des früheren Bundeskanzlers Helmut Schmidt verstarb in der Nacht zum Donnerstag in ihrem Haus in Hamburg. Loki Schmidt war der Universität Bonn eng verbunden. So war sie von Gründung an dem Freundeskreis der Botanischen Gärten der Universität Bonn verbunden, dem sie als Ehrenmitglied angehörte. Im Jahr 1995 erhielt sie die Medaille der Universität Bonn. „Wir danken Loki Schmidt für alles, was sie für unsere Universität getan hat, und wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren“, sagte Rektor Prof. Dr. Jürgen Fohrmann am Freitag.
Professor Dr. Holger Rauhut kann sich freuen: Das „European Research Council“ (ERC) hat ihm Fördergelder für ein anspruchsvolles Forschungsvorhaben zugesagt. Rund eine Millionen Euro fließen in den nächsten fünf Jahren an den Mathematiker der Universität Bonn. Mit den Mitteln dieses „ERC Starting Grants“ möchte er unter anderem nach neuen Möglichkeiten suchen, aus minimal wenigen Messwerten komplexe Daten zu rekonstruieren. Davon könnten beispielsweise medizinische Tomographieverfahren oder Radarsysteme profitieren.
Eine neue Untersuchungsmethode lässt kinderlose Paare auf eine höhere Erfolgsquote bei einer künstlichen Befruchtung hoffen. Das Verfahren kann Chromosomenschäden in der Eizelle mit knapp 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit sichtbar machen. Das zeigt eine Studie der Universität Bonn und des Zentrums für Reproduktionsmedizin in Bologna, Italien. Ärzte können so ganz gezielt diejenigen Eizellen in die Gebärmutter implantieren, deren Chromosomen in Ordnung sind. Bislang führt eine künstliche Befruchtung nur in einem Drittel der Fälle zu einer erfolgreichen Schwangerschaft. Chromosomen-Defekte gelten dafür als wesentlicher Grund.
Buntbarsch-Männchen finden Partnerinnen mit großen Bauchflossen deutlich attraktiver als kleinflossige Fischdamen. Diese sexuelle Vorliebe geht an den Weibchen nicht spurlos vorbei: Ihre Bauchflossen scheinen im Verlauf der Evolution im Vergleich zu anderen Flossen immer größer geworden zu sein. Darauf weisen zumindest die Daten einer aktuellen Studie an der Universität Bonn hin. Die Biologen konnten damit erstmals zeigen, dass die Partnerwahl von Männchen Auswirkungen auf das Aussehen von Weibchen hat. Die Ergebnisse der Studie sind jetzt in der Zeitschrift BMC Evolutionary Biology erschienen (doi: 10.1186/1471-2148-10-301 ).
Physiker der Universität Bonn habe eine Art „Lichtdimmer“ entwickelt, der aus einem einzigen Atom besteht. Bedient wird er über einen Laserstrahl. Möglicherweise kommen ähnliche Bauelemente künftig in der Quantenkommunikation zum Einsatz. Die Forscher berichten in der kommenden Ausgabe des Fachblatts „Physical Review Letters“ über ihre Ergebnisse (http://dx.doi.org/10.1103/PhysRevLett.105.153603).