Sebastian Thrun hat in Bonn Informatik studiert. Nach der Promotion 1995 ging er als Wissenschaftler in die USA. Er lehrt und forscht seit 2004 an der Stanford University, wo er das Stanford Institut für Künstliche Intelligenz (Stanford Artificial Intelligence Lab, SAIL) leitet, eines der größten und bedeutendsten Institute auf diesem Gebiet weltweit. Der 43-jährige Informatiker arbeitet an der Schnittstelle von künstlicher Intelligenz und Robotik. Sein Hauptinteresse gilt lernfähigen Robotiksystemen, die sich selbständig bewegen können. So hat er beispielsweise gezeigt, dass es möglich ist, ohne Vorwissen mit einem mobilen Roboter eine Karte der Umgebung zu erstellen und dabei die Position und Orientierung des Roboters effektiv zu schätzen.
Thruns Arbeiten eröffnen Robotern neue Einsatzbereiche außerhalb der industriellen Massenfertigung. So entwickelte er 1997 den Roboter „Rhino“, der autonom durch das Deutsche Museum Bonn führen konnte. Der Nachfolger „Minerva“ wurde 1998 im Smithsonian-Museum in Washington getestet. Weitere Roboter-Modelle können mit Menschen über Sprache kommunizieren oder Bergwerke kartieren. Sebastian Thrun hat damit wissenschaftlich äußerst bedeutsame Erkenntnisse zur Orientierungsfähigkeit mobiler Systeme erbracht.
Der Max-Planck-Forschungspreis, der internationale Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung und der Max-Planck-Gesellschaft, wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert. Er fördert deutsche und ausländische Wissenschaftler aus besonders zukunftsträchtigen Fachdisziplinen. Die Preisverleihung findet am 19. Oktober in Berlin statt.
14. März 2011
Intelligente Systeme für die Welt von morgen Intelligente Systeme für die Welt von morgen
Max-Planck-Forschungspreisträger 2011 forscht in Bonn über Roboter
Sebastian Thrun von der Stanford University und Bernhard Schölkopf vom Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart erhalten den Max-Planck-Forschungspreis 2011, der mit je 750.000 Euro dotiert ist. Die Alexander von Humboldt-Stiftung und die Max-Planck-Gesellschaft ehren damit zwei hervorragende Wissenschaftler, die ein Forschungsfeld, das an der Schnittstelle zu unterschiedlichen Disziplinen liegt, maßgeblich vorangebracht haben.
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- Sebastian Thrun.
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