Die Jubiläumsausstellung unter dem derzeitigen Arbeitstitel „GrenzGänger. Ägyptens Arm nach Afrika" zeigt noch niemals zuvor präsentierte Stücke. „Sie stammen aus der ehemaligen Grabung der Bonner Ägyptologie in den Felsengräbern der antiken Grenzregion Assuan", erklärt Michael Höveler-Müller. „Zwischen den 1950er und 1980er Jahren sind dank der damals noch üblichen Fundteilung weit über 1.000 Objekte von der Qubbet el-Hawa - so heißt der Gräberberg heute - nach Bonn gelangt. Diese große Menge macht uns zur weltweit größten Sammlung für Stücke aus diesem Gebiet außerhalb Ägyptens.“ Die Menschen in dieser Region waren größtenteils Diplomaten, die mit dem direkt angrenzenden nubischen Nachbarland zu tun hatten, deshalb der Name „GrenzGänger“.
Die derzeitige Dauerausstellung wird für „GrenzGänger" fast vollständig entfernt werden, damit möglichst viele Vitrinen mit den noch geheimen Objekten bestückt werden können. Das wird die bislang größte Veränderung sein, die das Museum seit seiner Eröffnung am 16. März 2001 erlebt hat. Für den dafür nötigen Umbau schließt das Museum ab dem 1. August. Ab dem 18. August können sich die Besucher dann auf bislang ungesehene Schätze aus den Bonner Magazinen freuen. Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog (englisch/deutsch), an dem das Team des Museums derzeit arbeitet.
Ein unerwartetes Geschenk konnten Höveler-Müller und seine Kolleginnen Uta Siffert und Barbara Klecha allerdings schon jetzt entgegennehmen: Eine Stifterin, die nicht genannt werden möchte, überreichte dem Team neben anderen Altertümern ein rund 6.000 Jahre altes, bemaltes Gefäß aus Ägypten. Dieses ist bis zum Umbau im Ausstellungsraum zu bewundern.
Kontakt:
Michael Höveler-Müller, Kurator des Ägyptischen Museums
Tel. 0228/73-9710, aegyptisches-museum@uni-bonn.de
Homepage: www.aegyptisches-museum.uni-bonn.de