Die Gelbe Scheinkalla gehört zu den Aronstabgewächsen und hat, wie in dieser Pflanzenfamilie üblich, winzig kleine männliche und weibliche Blüten, die in einem Blütenstand zusammenstehen. Wenn ein Bestand der Gelben Scheinkalla zur Blüte kommt, ist das ein atemberaubender Anblick. Die Pflanze stammt aus Nordamerika, wo sie sumpfiges Gelände oder feuchte Wälder bewohnt und entlang von Fließgewässern vorkommt. Sie besitzt ein unterirdisches Rhizom, ein Organ, das bis 40 Zentimeter lang werden kann. Die Blätter stehen trichterförmig dicht beisammen und können fast einen Meter lang werden.
In Deutschland kommt der Stinkkohl an mehreren Stellen bereits in der freien Natur vor, zum Beispiel in der Eifel. Leider ist die schöne Pflanze zu einem Problem geworden: Sie neigt nämlich dazu, dichte Bestände zu bilden dabei die ursprüngliche Vegetation zu verdrängen. Ähnlich wie das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) oder der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum), die ebenfalls aus dem Ausland eingeschleppt wurden, setzt sie der einheimischen Vegetation arg zu und gefährdet die heimische Artenvielfalt.
Die Botanischen Gärten der Universität Bonn sind ab Freitag, 1. April, wieder täglich außer Samstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Gewächshäuser bleiben bis Mai 2011 wegen Umbaumaßnahmen geschlossen.
Weitere Informationen:
http://www.botgart.uni-bonn.de
Ein Neuzugang bedrängt die heimische Vegetation Ein Neuzugang bedrängt die heimische Vegetation
Der Stinkkohl ist Pflanze des Monats April
Der Name ist nicht sehr schmeichelhaft, und auch sonst hat der Stinkkohl (Lysichiton americanus), auch Gelbe Scheinkalla genannt, nicht nur ein Imageproblem. Denn in Europa ist die Pflanze ein „Neubürger“, ein so genannter „Neophyt“, der sich auf Kosten heimischer Arten breit macht. Das Gewächs ist in den Botanischen Gärten der Universität Bonn die Pflanze des Monats April. Schöne Exemplare steht im Botanischen Garten am Poppelsdorfer Schloss am Melbweiher.
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- Die Gelbe Scheinkalla/der Stinkkohl (Lysichiton americanus).
© Foto: W. Barthlott/Uni Bonn.
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