29. Juni 2011

CHE greift Kritikpunkte auf CHE greift Kritikpunkte auf

Universität Bonn will wieder an Rankings teilnehmen

Die Universität Bonn wird künftig wieder an den Rankings des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) teilnehmen. Das hat das Rektorat der Universität jetzt beschlossen. Der Entscheidung war eine mehrjährige Diskussion vorausgegangen. Weil das CHE substantielle Korrekturen an Darstellung und Methodik seines Rankings vorgenommen habe, stehe der erneuten Teilnahme der Universität Bonn nun nichts mehr im Wege, begründete das Rektorat seine Entscheidung.

bonnerstudierende.jpg
bonnerstudierende.jpg - Bonner Studierende vor dem Hauptgebäude. © Foto: Barbara Frommann/Uni Bonn
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.

Die Universität Bonn hatte das CHE mit fachlicher Unterstützung ihres Zentrums für Evaluation und Methoden (ZEM) auf Mängel in seiner Ranking-Methodik hingewiesen. So sei bei manchen Fächern die Zahl der Befragungsteilnehmer zu gering für eine repräsentative Bewertung gewesen. Das CHE reagierte auf diese Kritik und nimmt inzwischen Fächer aus der Bewertung heraus, wenn zu wenig Studierende eines Faches an der Befragung teilgenommen habe. Außerdem werden zur Erhöhung des Rücklaufs die betroffenen Fakultäten stärker in die Datenerhebung einbezogen.

Die Universität Bonn hatte darüber hinaus erfolgreich angeregt, der Bedeutung von Wissenschaft und Forschung durch entsprechende Fragen mehr Gewicht im Ranking des CHE zu geben.

Zu den zentralen Kritikpunkten der Universität Bonn am CHE-Ranking gehörte auch die verkürzte und stark suggestive Darstellung der Ranking-Ergebnisse in den Farben der Verkehrsampel für die Spitzen-, die Mittel- und die Schlussgruppe. Die Bonner Evaluationsfachleute des ZEM konnten aufzeigen, dass sich Hochschulen mit roter Ampel („Schlussgruppe“) oft in ihren Leistungen kaum von mit Gelblicht („Mittelgruppe“) bewerteten Einrichtungen unterschieden. Die Methodik zur Einordnung der Hochschulen in die Gruppen wurde daraufhin überarbeitet.

Ampel hat ausgedient


Die Universität Bonn hatte die Gütersloher Rankingmacher auch darauf hingewiesen, dass die Kennzeichnung der „Schlussgruppe“ mit einem roten Ampellicht irreführend sei, da das Rotlicht als Symbol zu negativ besetzt sei und die Datenlage im Ranking nicht angemessen wiedergebe. Inzwischen hat sich das CHE von der Ampel-Analogie verabschiedet und stellt die Schlussgruppe in der Farbe Blau dar.

„Das CHE hat inzwischen alle wesentlichen Monita aufgegriffen und Fehlerquellen abgestellt“, sagt Rektor Professor Dr. Jürgen Fohrmann. Auch der Senat der Universität Bonn hatte den Wiedereinstieg in seiner letzten Sitzung befürwortet. Darum werde die Bonner Alma mater zur nächsten Ranking-Runde wieder mit allen Fächern an der Erhebung teilnehmen. Das Rektorat rief alle Studierenden und Mitarbeiter der Universität auf, die Bemühungen des CHE zu unterstützen, um ein möglichst unverzerrtes Ergebnis sicherzustellen. „Dies ist im Interesse aller Beteiligten“, betonte Professor Fohrmann.

Ein Kritikpunkt bleibt jedoch weiterhin bestehen: „Leider ist das CHE nach wie vor nicht bereit, die Mitglieder seines Fachbeirats öffentlich zu machen, wie dies sonst im Wissenschaftsbetrieb üblich ist“, bedauert Professor Fohrmann.

Wird geladen