Um statistische Verzerrungen aufgrund der unterschiedlichen Größe der Gastinstitutionen zu vermeiden, setzt das neue Humboldt-Ranking die Aufenthalte auch in Beziehung zur Anzahl der Professuren an einer Universität. Auch bei dieser Gewichtung liegen mit Berlin, München und Bonn (Platz 5) Universitäten vorn, die nach absoluten Aufenthaltszahlen spitze sind (siehe Tabelle). Bonn befindet sich als einzige nordrhein-westfälische Universität unter den Top 10 und hier in guter Gesellschaft: Sechs der zehn sind als Exzellenzuniversitäten ausgezeichnete Hochschulen.
Die Universität Bonn übt seit Jahren eine große Anziehungskraft auf die Humboldtianern aus und gehört bei ihnen zu den gefragtesten Hochschulen in Deutschland. Besonders für Mediziner und Biowissenschaftler ist die Bundesstadt derzeit der „place to be“: In der Fachgruppe Lebenswissenschaften rangiert Bonn mit 30 Stipendiaten und 2 Preisträgern auf Platz 2 (gewichtet: 12), nur nach Göttingen zog es 34 Wissenschaftler und damit 2 mehr als nach Bonn.
Traditionell hoch im Kurs liegt Bonn bei internationalen Naturwissenschaftlern. Mit einer Bilanz von 76 Stipendiaten und 19 Humboldt-Preisträgern kommt die Uni hier auf Platz 3 der Rangliste nach absoluten Zahlen (gewichtet: Platz 8). Lediglich die beiden Münchner Universitäten (TU und LMU) haben hier noch mehr Preisträger und Stipendiaten vorzuweisen. In den Geistes- und Sozialwissenschaften belegt Bonn mit 54 Stipendiaten und 3 Preisträgern bundesweit Platz 7 (gewichtet und absolut).
Abstimmung mit den Füßen
Humboldt-Preisträger sind international führende Gelehrte, die für ihr wissenschaftliches Werk ausgezeichnet und nach Deutschland eingeladen werden. Seit über 50 Jahren ermöglicht die Humboldt-Stiftung mit ihren Forschungsstipendien und -preisen exzellenten Wissenschaftlern aus aller Welt Forschungsaufenthalte an wissenschaftlichen Einrichtungen ihrer Wahl. Für die ausgewählten Hochschulen ist diese Wahl ein Gütesiegel, denn die Humboldtianer können sich ihre Kooperationspartner an den führenden Institutionen der Welt aussuchen - eine akademische „Abstimmung mit den Füßen“.
„Diese Platzierung ist nicht nur eine weitere Bestätigung für den konsequenten Kurs unserer Universität, die sich als international orientierte Forschungsuniversität versteht, es ist auch ein großes Lob für Bonn und die Region“, sagt Rektor Professor Dr. Jürgen Fohrmann. Studierende und Gastwissenschaftler aus über 130 verschiedenen Ländern von Afghanistan bis Zypern sowie zahlreiche Auslandskooperationen in Forschung und Lehre tragen ganz wesentlich zur internationalen Atmosphäre der Bundesstadt bei.
Tabelle: Top 10 der Gastuniversitäten (Quelle: AvH)
Rang | Einrichtung | Gastwissenschaftler | |
---|---|---|---|
gewichtet* | (absolut) | ||
1 | Freie Universität Berlin | 140,2 | (286) |
2 | Humboldt-Universität Berlin | 109,13 | (263) |
3 | Universität München | 77,31 | (276) |
4 | Universität Bonn | 65,28 | (188) |
5 | Technische Universität München | 59,79 | (174) |
6 | Universität Heidelberg | 58,95 | (191) |
7 | Universität Freiburg | 58,74 | (158) |
8 | Technische Universität Berlin | 57,14 | (124) |
9 | Universität Göttingen | 55,34 | (140) |
10 | Universität Bayreuth | 54,96 | (72) |
*Ausländische Gastwissenschaftler je 100 Lehrstühle an der gastgebenden Uni.
Das komplette Ranking sowie weitere Informationen unter:
www.humboldt-foundation.de/web/humboldt-ranking-2012.html