Um 9.22 Uhr ist Jamina mit stolzen 3.320 Gramm auf die Welt gekommen. „Dabei hatte sie es viel eiliger als ihre beiden großen Schwestern“, erzählt ihre Mutter Nzuzi F, die aus dem Kongo stammt. Freudestrahlend hält sie ihr seelenruhig schlafendes Drittgeborenes im Arm. Auch die Familie war zum ersten Besuch da. „Oh, ist das Baby süß“, streichelten die vier Jahre und fast zwei Jahre alten Schwestern die neugeborene Jamina glücklich und gaben ihr einen Kuss.
Jamina ist eine von über 1.600 Geburten pro Jahr an der Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin des Universitätsklinikums Bonn. Davon sind etwa sechs Prozent Mehrlingsgeburten. Jedes vierte Kind ist ein Frühgeborenes, wobei etwa 100 sogar ein Geburtsgewicht unterhalb 1.000 Gramm haben. „Für alle gilt: Unser Ziel ist eine optimale Versorgung und eine sichere Geburt“, sagt Prof. Dr. Ulrich Gembruch, Direktor der Bonner Uni-Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin. Er hat reichhaltige Erfahrungen in der Betreuung von Risikoschwangeren und mit schwierigsten Mehrlings-Geburten. Die Früh- und Risikogeborenen werden anschließend von einem qualifizierten Team auf der Neonatologischen Station, einer der größten und modernsten Intensivstationen für Neugeborene in Deutschland, auf dem gleichen Flur wie ihre Mutter versorgt.
Sicherheit für Mutter und Kind
Über 90 Prozent der Geburten verlaufen ohne schwere Komplikationen und gerade für die Erstgebärenden ist es ein großes Ereignis. Sie sind meist gut informiert und haben genaue Vorstellungen, wie sie gebären wollen - die Tendenz zur Hausgeburt steigt. Prof. Dr. Gembruch rät jedoch auch in risikolosen Fällen zu einer, auch ambulanten Geburt an einer Klinik: „Die Frauen können eine Geburt nach ihren Wünschen in der Sicherheit einer Klinik erleben.“ Denn allein jede Wehe sei für das Kind Stress.
Daher gibt es in der Geburtshilfe am Universitätsklinikum Bonn eine zentrale CTG-Überwachung, bei der die Herzschläge des ungeborenen Kindes und die Wehentätigkeit bei der werdenden Mutter aufgezeichnet werden. „Überall – ob im Arztzimmer oder Pausenraum - kann ich am Computer die Herztöne des Ungeborenen überwachen“, sagt Dr. Waltraut M. Merz, Leiterin der Geburtshilfe. „Auch setzen wir mit zehn Minuten unser Zeitfenster für einen Notfallkaiserschnitt sehr viel enger als die Fachgesellschaft.“ 99 Prozent der Kaiserschnitte am Bonner Universitätsklinikum werden schmerzfrei, aber ohne Vollnarkose durchgeführt. „So können Mutter und Vater auch in einem solchen Fall ein Geburtserlebnis haben“, sagt Merz.
Kontakt für die Medien:
Professor Dr. Ulrich Gembruch
Direktor der Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-15942
E-Mail: ulrich.gembruch@ukb.uni-bonn.de
Dr. Waltraut M. Merz, MSc.
Leitung, Bereich Geburtshilfe
Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin
Universitätsklinikum Bonn
Telefon:-228/287-15449
E-Mail: Waltraut.Merz@ukb.uni-bonn.de