Das Universitätsklinikum Bonn bündelt den Bedarf an medizinischen Geräten systematisch und schreibt diese als Sammelbestellung europaweit aus. Dabei spielt die Qualität der Geräte oder die Verfügbarkeit von technischen Serviceleistungen und nicht der niedrigste Preis bei der Auftragserteilung eine Rolle. Der Einkauf steuert und moderiert den gesamten Prozess. Ziel ist es, Preisvorteile zu erzielen. „Als vor fünf Jahren das Projekt startete, fehlte allerdings eine zentrale Investitionsplanung. Hier möchte ich dem Einkauf für die arbeitsintensive und gelungene Umsetzung einer solchen an unserem Klinikum danken“, würdigt der Kaufmännische Direktor Dr. Hans-Jürgen Hackenberg das Engagement von Dr. Kerstin Stachel, Leiterin des Geschäftsbereichs Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik, und ihres Teams. Vorher meldeten Kliniken und Institute ihren Bedarf adhoc und der Einkauf bestellte die gewünschten Geräte im Regelfall einzeln.
Einführung einer systematischen Investitionsplanung
Im Jahr 2008 startete eine erste jährliche Bedarfsabfrage in allen Bereichen des Universitätsklinikums Bonn. Alle Investitionsbedarfe ab 1.000 Euro sind seitdem zu melden. Ein Jahr später tagte erstmalig eine Expertenrunde, die so genannte Investitionskommission, die seit Mitte 2012 durch den Ärztlichen Direktor und Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Holzgreve, MBA, persönlich geleitet wird. Der Einkauf prüft die Bedarfsmeldungen unter anderem im Hinblick auf Preis und Produktbezeichnung. Anschließend erfolgt die Prüfung durch die Medizintechnik und der Bedarf wird beispielsweise um reparaturanfällige Geräte ergänzt. Anschließend werden Vorschläge zur Finanzierung gemeinsam mit dem Geschäftsbereich Finanzen erarbeitet. Seit 2011 gibt es zudem Investitionsgespräche mit den Nutzern, um die Prioritäten gemeinsam zu besprechen. Die Kommission beurteilt die angemeldeten Investitionsbedarfe unter anderem im Hinblick auf die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und Gewährleistung der Patientensicherheit.
Die Einsparerfolge
Die Investitionsplanung ermöglicht es, den Bedarf über das gesamte UKB zu bündeln und große Mengen zu beschaffen. „Durch europaweite Ausschreibungen für den Gesamtbedarf konnten wir im Vergleich zur Einzelbeschaffung – je nach Projekt – zwischen 20 und 40 Prozent bei den Beschaffungskosten einsparen, bisher knapp zwölf Millionen Euro“, sagt Chefeinkäuferin Stachel. Zudem stellt der Einkauf sicher, dass alle neuen medizinischen Geräte die hohen Ansprüche einer Universitätsmedizin erfüllen. „Für den Erfolg der Ausschreibungen sind Tests der Geräte durch den Nutzer erfolgskritisch“, weiß Stachel. Diese spielen bei der Gewichtung der Zuschlagskriterien daher eine zentrale Rolle.
Kontakt:
Dr. Kerstin Stachel
Leiterin des Geschäftsbereichs 4 Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik und des Geschäftsbereichs 1 Personalwesen
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-13090
E-Mail: Kerstin.Stachel@ukb.uni-bonn.de