Als „Drittmittel“ werden Fördergelder bezeichnet, die die Universität über ihre Grundfinanzierung durch das Land Nordrhein-Westfalen hinaus von „Dritten“ erhält, also in erster Linie von öffentlichen Forschungsförderern wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Bundesforschungsministerium, aber auch von privaten Stiftungen und Kooperationspartnern in der Wirtschaft. Mit den Geldern werden sowohl Personalkosten als auch Sachausgaben für die Forschung finanziert. Drittmittel dienen dabei vor allem der Finanzierung von Personalstellen. An der Universität und am Universitätsklinikum Bonn zusammen haben gut 2.700 Beschäftigte eine Stelle aufgrund eines Drittmittelprojekts. Von den rund 6.000 Beschäftigten der Universität Bonn ist mittlerweile jeder dritte durch Drittmittel finanziert. Ein bescheidener Teil des Drittmittel-Gesamtvolumens ist heute auch für die Lehre zweckbestimmt und dient beispielsweise der projektbezogenen Finanzierung von Stellen für das Studiengangsmanagement.
„Die hohen Drittmittelzahlen der Uni Bonn resultieren aus unserer starken Forschungsorientierung“, sagt Dr. Holger Impekoven, Forschungsdezernent in der Universitätsverwaltung. Durch konsequente Förderung forschungsstarker Persönlichkeiten und Gruppen hat die Universität ihre starke Stellung im Wettbewerb um das Extrageld für Forschung ausgebaut.
Durch ihre Drittmittel stärkt die Universität auch die Wirtschaftskraft Bonns und der Region. Dr. Impekoven betont: „Wir sichern mehrere Tausend Arbeitsplätze für Wissenschaftler und technisch-administrative Beschäftigte und schaffen darüber hinaus jedes Jahr zusätzliche Stellen für hoch Qualifizierte.“ Vor allem Nachwuchswissenschaftler vor und nach der Promotion arbeiten für die Bonner Alma mater im Drittmittel-Sektor. Unter den drittmittelfinanzierten Beschäftigten sind 129 studentische und 543 wissenschaftliche Hilfskräfte. Sogar Professoren finanziert die Universität aus ihren Drittmitteln: „Derzeit finanzieren wir an der Universität Bonn 45 Professoren, elf Juniorprofessoren und sieben Professurvertreter aus Drittmitteln“, berichtet Dr. Impekoven.
Dass Drittmittelstellen in der Regel befristet sind, liege in der Natur der Sache: „Da die Mittel nur für einen befristeten Projektzeitraum fließen, können Arbeitsverträge auch nur auf Zeit geschlossen werden. Dennoch profitieren gerade Nachwuchskräfte von solchen Stellen, da sie sich in und neben der Mitarbeit an den Drittmittelprojekten als Wissenschaftler qualifizieren können.“
Die Universität Bonn versteht sich als international ausgerichtete Forschungsuniversität. Drittmittel sind ein wichtiger Indikator ihrer wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit, weil sie im Wettbewerb eingeworben werden. Insbesondere bei der Förderung koordinierter Forschungsverbünde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gehört die Universität Bonn zu den erfolgreichsten Hochschulen in Deutschland. Mit 14 Sonderforschungsbereichen und 15 Forschergruppen zählen Bonner Wissenschaftler zu den aktivsten und erfolgreichsten DFG-geförderten Verbundforschern. Aber auch die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder hat der Universität Bonn reichlich zusätzliche Drittmittel beschert. Seit 2006 wurden in Bonn zwei Exzellenzcluster in Mathematik/Ökonomie und Immunologie sowie zwei Graduiertenschulen in den Bereichen Ökonomie und Physik/Astronomie eingerichtet.
Kontakt:
Dr. Holger Impekoven
Forschungsdezernent
Telefon: 0228/73-5944
E-Mail: impekoven@verwaltung.uni-bonn.de