„Wie hell sich ISON vom Nachthimmel abheben wird, ist noch nicht genau bekannt“, sagt Dr. Michael Geffert vom Argelander-Institut für Astronomie der Universität Bonn. „Manche Wissenschaftler schätzen, dass er fast so hell wie der Mond leuchten wird, andere gehen davon aus, dass seine Helligkeit dem Abendstern – der Venus – nahe kommt.“ Bei Kometen handelt es sich um mehrere Kilometer große kosmische Zusammenballungen aus Eis, Staub und Stein, die aus den Tiefen des Weltalls kommen.
„ISON“ kommt am 28. November der Sonne besonders nahe
Hobbyastronomen aus Weißrussland und Russland haben den Kometen vor einem Jahr als schwachen Nebelfleck im Sternbild Krebs entdeckt. Die Beobachtungen wurden mit einem Teleskop des International Scientific Optical Network (ISON) durchgeführt. Hiervon rührt der Name des Kometen her, der streng wissenschaftlich „C/2012 S1“ heißt. Am Donnerstag, 28. November 2013, wird er der Sonne sehr nahe kommen und dadurch sein Schweif besonders gut sichtbar sein. Allerdings gibt es dabei auch ein Risiko: „Kometen sind immer für Überraschungen gut. Er könnte nahe der Sonne zerbrechen“, berichtet der Physiker Peter M. Oden, geschäftsführender Vorsitzender der Volkssternwarte Bonn. „Dieses Szenario wünscht sich niemand, denn die ISON-Bruchstücke würden dann nicht mehr so einen schön leuchtenden Schweif ausbilden wie der unversehrte Himmelskörper.“
Abwechslungsreiches Programm für Groß und Klein
Anlässlich des seltenen Himmelsschauspiels haben das Argelander-Institut der Universität Bonn und die Volkssternwarte im Programm „Kometenzeit in Bonn“ eine Fülle von öffentlichen Veranstaltungen geplant, die sich rund um „ISON“ drehen und auch öffentliche Beobachtungsmöglichkeiten des Kometen bieten. Verschiedene Vorträge und Seminare werden über den Kometen aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln informieren. Aktionen für Kinder, ein Science Café für Erwachsene und Beobachtungen durch Teleskope runden das Gesamtprogramm ab. Die „Kometenzeit in Bonn“ wird beim Tag der offenen Tür der Volkssternwarte Bonn am Sonntag, 3. November, 19 Uhr, voraussichtlich im Alten Refraktorium, Poppelsdorfer Allee 47, gemeinsam vom Argelander Institut für Astronomie der Universität Bonn und der Volkssternwarte Bonn eröffnet. Das Programm dauert bis zum 10. Januar 2014.
Blick durchs Teleskop
Kometenbeobachtungen werden am Alten Zoll in Bonn am 23. November (6:30 bis 7:30 Uhr), 2. Dezember (7 bis 8 Uhr), 5. Dezember (6 bis 8 Uhr), 7. Dezember (6 bis 8 Uhr), 14. Dezember (6 bis 8 Uhr) angeboten. Im Argelander-Institut, Auf dem Hügel 71, kann man am 20. Dezember (ab 19 Uhr) und im Alten Refraktorium, Poppelsdorfer Allee 47, am 23. Dezember (18 bis 19 Uhr), 30. Dezember (18 bis 19 Uhr), am 6. Januar (18 bis 19 Uhr) und am 10. Januar (ab 19 Uhr) einen Blick auf den Kometen werfen. Ab 4. November findet an vier aufeinander folgenden Montagen jeweils von 19 bis 20 Uhr im Alten Refraktorium, Poppelsdorfer Allee 47, ein Kometenseminar statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, Anmeldung unter komet@astro.uni-bonn.de wird erbeten. An den Donnerstagen 14. November (19.30 Uhr), 21. November (20 Uhr) und 12. Dezember (19.30 Uhr) können sich Interessierte im Argelander-Institut, Auf dem Hügel 71, bei Vorträgen über spektakuläre Kometen und ihre Beobachtung gestern und heute informieren. Es wird jeweils ein Kostenbeitrag von drei Euro erhoben.
Informationen zur Kometenzeit in Bonn im Internet:
www.komet-ison.org
Kontakt:
Dr. Michael Geffert
Argelander-Institut für Astronomie der Universität Bonn
Tel. 0228/733648
geffert@astro.uni-bonn.de
Dr. Nadya Ben Bekhti
Argelander-Institut für Astronomie der Universität Bonn
Tel. 0228/733393
nbekhti@astro.uni-bonn.de
Stefan Krause
Volkssternwarte Bonn e.V.
Tel. 0176/24736862
webmaster@kometen.info
Peter M. Oden
Volkssternwarte Bonn e.V.
Tel. 0228/473641
peter@oden.de
07. Oktober 2013
Komet „ISON“ leuchtet am Nachthimmel Komet „ISON“ leuchtet am Nachthimmel
Zum spektakulären Ereignis bieten die Uni Bonn und die Volkssternwarte ein umfangreiches Programm
Astronomiefreunde fiebern bereits dem Herbst und Winter entgegen, denn dann wird am Nachthimmel eine ungewöhnliche Erscheinung zu sehen sein: Der Komet „ISON“ mit seinem Schweif wird von Anfang November bis Mitte Januar 2014 wahrscheinlich mit bloßem Auge zu erkennen sein. Das Argelander-Institut für Astronomie der Universität Bonn und die Volkssternwarte Bonn bieten zu diesem seltenen Ereignis eine Fülle von Veranstaltungen und Beobachtungsmöglichkeiten an.
Komet ISON:
- Das Hubble Space Telescope der NASA machte die Aufnahme am 30. April 2013. Verglichen mit den blinkenden Galaxien im Hintergrund ist ISON nur einen Steinwurf von der Erde entfernt.
© Foto: NASA/ESA/HST
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