14. Oktober 2013

EU fördert Forscher der Uni Bonn mit Millionen EU fördert Forscher der Uni Bonn mit Millionen

Der Ökonom Prof. Dr. Armin Falk und der Hirnforscher Prof. Dr. Istvan Mody erhalten ERC Advanced Grants

Gleich zwei renommierte Wissenschaftler erhalten für ihre Forschung an der Universität Bonn Advanced Grants des Europäischen Forschungsrats. Damit ist eine Förderung in Millionenhöhe aus Brüssel verbunden. Der Ökonom Prof. Dr. Armin Falk will mit dieser Unterstützung der Frage nachgehen, wie moralisches Verhalten durch Institutionen beeinflusst wird. Der Hirnforscher Prof. Dr. Istvan Mody, derzeit noch in Los Angeles (USA), führt in der Experimentellen Epileptologie am Bonner Universitätsklinikum eine neuartige Technik ein, mit der sich die Verschaltung von Neuronen beobachten lässt.

Der Ökonom Prof. Dr. Armin Falk
Der Ökonom Prof. Dr. Armin Falk - erhält einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats. © Foto: Uni Bonn
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Für den Ökonomen Prof. Dr. Armin Falk von der Universität Bonn ist es gleich eine doppelte Auszeichnung: Er ist einer der wenigen Wissenschaftler, die nach einem Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) im Jahr 2007 nun auch noch einen ERC Advanced Grant erhalten. Die Europäische Union fördert den renommierten Wissenschaftler in den nächsten fünf Jahren mit knapp 1,7 Millionen Euro. „Der ERC Advanced Grant stellt eine besondere Auszeichnung dar, über die ich mich sehr freue und die meine Arbeit und die meines Teams bestätigt“, sagt Prof. Falk. Die Förderung ermöglicht dem Ökonomen, Experimente zur Frage nach den Ursachen moralischer Erosion durchzuführen.

Wie geraten Verantwortung und Moral ins Hintertreffen?

Im geförderten Forschungsprojekt geht Prof. Falks Team der Frage nach, wie moralisches Verhalten durch Institutionen beeinflusst wird. Ausgangspunkt der Überlegung ist, dass Menschen nicht notwendig bestimmten Prinzipien folgen. „Der Entscheidungskontext formt moralische Überlegungen, zum Beispiel in dem er Ausreden ermöglicht“, sagt Prof. Falk. Eine typische Ausflucht sei: „Wenn ich ein ethisch problematisches Gut nicht kaufe, tut es jemand anderes.“ Konkret sollen verschiedene Institutionen und Organisationsformen sowie Mechanismen untersucht werden, die dazu beitragen, dass Verantwortung und Moral ins Hintertreffen geraten. Die Ergebnisse könnten dazu beitragen, dass Institutionen hinsichtlich ihrer Verantwortung besser gestaltet werden, betont der Ökonom, der auch mit dem Leibniz-Preis und zahlreichen weiteren Preisen ausgezeichnet wurde.

3,5 Millionen Euro für neue Wege in der Hirnforschung

Eine Förderung von fast 3,5 Millionen Euro erhält Prof. Dr. Istvan Mody, der voraussichtlich im Februar 2014 mit Hilfe eines ERC Advanced Grants in der Experimentellen Epileptologie am Life & Brain Zentrum des Universitätsklinikums Bonn neue Wege in der Hirnforschung geht. Der US-amerikanische und kanadische Wissenschaftler ist Professor für Physiologie und Neurologie an der UCLA School of Medicine in Los Angeles (USA). Seit langem arbeitet er mit den Forschern um Prof. Dr. Christian Elger, Direktor der Klinik für Epileptologie des Universitätsklinikums Bonn, und Prof. Heinz Beck von der Experimentellen Epileptologie zusammen. Es lag also nahe, die fruchtbare Kooperation zu intensivieren. Außerdem möchte Prof. Mody auch mit dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen unter der Leitung von Prof. Dr. Pierluigi Nicotera zusammenarbeiten.

„Die Förderung durch den ERC Advanced Grant ist für mich sehr wichtig, weil sie innovative Projekte mit höherem Risiko ermöglicht“, sagt Prof. Mody. Am Bonner Universitätsklinikum möchte er eine neue Methode entwickeln und etablieren, mit der sich zum Beispiel die Verschaltung neu entstandener Neuronen im epileptischen Gehirn untersuchen lässt. „Die Funktion des Zentralnervensystems ist nur zu verstehen, wenn das Zusammenspiel der Aktivitäten großer neuronaler Netzwerke in hoher zeitlicher Auflösung bekannt ist“, sagt Prof. Mody. Mit der neuartigen Technik „MULTIGEVOS“ möchte er genetisch verschiedene Gehirnzellen einfärben und ihnen auf diese Weise gleichzeitig zeitlich hochaufgelöst bei der Arbeit zusehen.

Prof. Mody studierte in Rumänien Medizin und spezialisierte sich an der University of British Columbia (Kanada) auf Physiologie und Neurologie. Nach Stationen an der Stanford University School of Medicine und am U.T. Southwestern Medical Center (USA) ist er seit 1995 Professor an der UCLA School of Medicine. Er wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter dem Epilepsy Research Award der American Epilepsy Society und den Jacob Javits Neuroscience Investigator Award der NIH/NINDS.

Uni Bonn zählt zu den führenden Einrichtungen bei den ERC Grants

Seit 2007 fördert der Europäische Forschungsrat (ERC) mit seinen Grants herausragende Wissenschaftler. Mit den ERC Starting Grants werden junge, innovative Forscher unterstützt, die eine eigene Forschergruppe aufbauen wollen. Mit den Advanced Grants werden dagegen etablierte Spitzenforscher ausgezeichnet. „Die Bonner Universität zählt zu den führenden Einrichtungen in der Einwerbung dieser begehrten EU-Mittel“, sagt Dr. Ulrike Pag von der Förderberatung der Universität Bonn.

Kontakt:

Prof. Dr. Armin Falk
Laboratorium für experimentelle Wirtschaftsforschung
Center for Economics and Neuroscience
der Universität Bonn
armin.falk@uni-bonn.de

Prof. Dr. Istvan Mody
The David Gaffen School of Medicine at UCLA
Los Angeles
mody@ucla.edu

Dr. Ulrike Pag
Dezernat Forschung
Förderberatung
Tel. 0228/733073
pag@verwaltung.uni-bonn.de

Der Hirnforscher Prof. Dr. Istvan Mody
Der Hirnforscher Prof. Dr. Istvan Mody - erhält einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats. © Foto: privat
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