Das Institut für Kunstgeschichte der Universität Bonn verfügt über bemerkenswerte Sammlungen: Photographien, Kunstwerke, Künstlerbücher, kostbare Facsimile - und nicht zuletzt Gipsabgüsse; sie werden bereits aktiv in das Studium einbezogen und ausgestellt. Im Paul-Clemen-Museum wird die Nutzung und das Ausstellen der weiter wachsenden Bestände an Gipsabgüssen ergänzt durch Wechselausstellungen.
Paul Clemen begann seine Sammlung 1902
Auf Paul Clemen (1866-1947), nach dem das neue Museum der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität benannt ist, geht die Errichtung der Gipsabguss-Sammlung zurück. Clemen hatte seit 1902 systematisch die Gipsabguss-Sammlung aufgebaut. 1916 wurde eine Skulpturenhalle eröffnet, die sich in dem seinerzeit glasgedeckten Binnenhof befand. Bis 1944 waren etwa 600 Abgüsse aus Mittelalter, Renaissance und Moderne zu Lehrzwecken zusammengetragen worden. Im Oktober 1944 wurde die Skulpturenhalle bei einem Bombenangriff zerstört. Restbestände der Sammlung wurden in den 1950er Jahren in den Räumen des Kunsthistorischen Instituts eingelagert.
Zum Studium der Kunstgeschichte an der Universität Bonn liefern heute ca. 300 Gipsabgüsse nach mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bildwerken einen wichtigen Beitrag. Die Abgüsse vermitteln eine bessere Vorstellung von Plastik als zweidimensionale Abbildungen. Maßstäblichkeit und Plastizität können am Abguss genauer erfasst werden. Ältere Abgüsse dokumentieren Zustände, die am Original zum Beispiel durch Verwitterung oder Restaurierungen verloren wurden.
Dauerausstellung durch Heijo Klein ermöglicht
1987 begann Prof. Dr. Heijo Klein ein mehrsemestriges Arbeitsvorhaben mit Studierenden zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der nach dem Weltkrieg noch verbliebenen Objekte. Die Stücke wurden 1989 in der Ausstellung „Ein-Blick in die Abguss-Sammlung des Kunsthistorischen Instituts“ erstmals wieder öffentlich gezeigt. Mit Unterstützung des Stadtmuseums Siegburg war dann die Wiedereinrichtung einer Skulpturenhalle möglich. Zum 175. Jubiläum der Universität Bonn eröffnete Heijo Klein die Dauerausstellung 50 ausgewählter Abgüsse im Foyer des Instituts. Infolge neuer Brandschutzvorschriften besteht heute die von Klein im Jahr 2006 konzipierte Vitrinen-Aufstellung.
Etliche Abgüsse werden noch bearbeitet
Mit der Berufung von Harald Wolter-von dem Knesebeck wurden Konsolen und Sockel für weitere Ausstellungsstücke beschafft. "Etliche Abgüsse müssen noch bearbeitet werden, bevor sie in die neue Präsentation eingefügt werden können. Eine Gruppe engagierter Studenten ist damit seit Frühjahr 2010 befasst.", erklärt Professor Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck, Leiter des Paul-Clemen-Museums für Kunstgeschichte. "Zum 200. Jubiläum der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität im Jahr 2018 wird die Abguss-Sammlung wieder in einer Weise zugänglich sein, die konservatorischen Erfordernissen und Bedürfnissen im 21. Jahrhundert gerecht wird."
Eröffnung des Paul-Clemen-Museums am 7. November
Der angemessenen Würdigung der Sichtbarkeit und Einmaligkeit der künstlerischen Bestände des Institutes gilt die Gründung des Paul-Clemen-Museums. Es ist das jüngste der Museen der Universität Bonn. Vor vier Monaten war zuletzt das Universitätsmuseum der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität eröffnet worden. Das Paul-Clemen-Museum des Kunsthistorischen Instituts der Universität Bonn wird eröffnet
am Donnerstag, 7. November 2013, 18.00 Uhr,
in der Eingangs- und Gipsabgusshalle des Buen retiro-Flügels,Hauptgebäude der Universität, Regina-Pacis Weg 1, 53113 Bonn, direkt vor dem Eingang zum Universitätsmuseum. Es sprechen der Dekan der Philosophischen Fakultät, Prof. Dr. Paul Geyer, weiter Prof. Dr. Anne-Marie Bonnet, Geschäftsführende Direktorin des Kunsthistorischen Instituts, sowie Prof. Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck, Leiter des Paul-Clemen-Museums.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck
Kunsthistorisches Institut
Regina-Pacis-Weg 1, 53113 Bonn
Tel. 73-4781
E-Mail: hwolter@uni-bonn.de
30. Oktober 2013
Paul-Clemen-Museum wird eröffnet Paul-Clemen-Museum wird eröffnet
Das jüngste Museum der Universität Bonn zeigt Exponateder Kunstgeschichte
Das Paul-Clemen-Museum des Kunsthistorischen Instituts der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität wird eröffnet. Neben Wechselausstellungen zeigt es ständig eine große Zahl seiner 300 Gipsabguesse. Leiter des Museums ist Professor Dr. Harald Wolter - von dem Knesebeck.
Joachim vor dem Goldenen Tor
- Das Original dieses Abgusses befindet sich in der Kathedrale von Reims (Westfassade, Innen)
© : UniBonn-Matiba2013
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Gipsabgusshalle des Paul-Clemen-Museums
- Die Gipsabgusshalle befindet sich vor dem Eingang zum Universitätsmuseum
© UniBonn-Matiba2013