Eine Arbeitsgruppe der Universität Bonn hat mit einem internationalen Forscherteam einen neuen Rezeptor entdeckt, mit dem das Immunsystem erkennen kann, ob Eindringlinge gefährlich sind und beseitigt werden müssen. Bereits der Neandertaler trug den Bauplan für diese vorteilhafte Struktur in seinem Erbgut, wie die Wissenschaftler anhand von Gensequenzen nachweisen konnten. Der Rezeptor ermöglichte diesem Urmenschen wahrscheinlich eine bessere Immunität und war damit ein klarer Selektionsvorteil. Die Ergebnisse sind vorab online im „Journal of Biological Chemistry“ veröffentlicht. Die Druckausgabe erscheint voraussichtlich im Januar.
Eine Vision ist, etwa bei Parkinson- und Huntington-Erkrankten Nervenvorläuferzellen ins Gehirn zu implantieren, die die Funktion der abgestorbenen Zellen übernehmen sollen. Doch häufig wandern die implantierten Nervenzellen nicht wie gewünscht, sondern bewegen sich kaum von der Stelle. Wissenschaftler des Instituts für Rekonstruktive Neurobiologie der Universität Bonn haben nun eine wichtige Ursache dafür entdeckt: Von den Vorläuferzellen ausgeschüttete Lockstoffe hindern die ausreifenden Nervenzellen daran, in das Gehirn einzuwandern. Die Ergebnisse werden nun im Fachjournal „Nature Neuroscience” vorgestellt.
Die Kreisrunde Rechenmaschine des Pfarrers Philipp Matthäus Hahn brachte den automatischen Zehnerübertrag und ist daher ein Meilenstein des mechanischen Rechnens. Eine Rekonstruktion wurde nun fertig gestellt und wird im Bonner Wissenschaftsmuseum Arithmeum ausgestellt.
Inwieweit können Migranten ihren Heimatregionen helfen, Herausforderungen des Klimawandels besser zu bewältigen? Ein Forschungsprojekt des Geographischen Instituts der Universität Bonn untersucht diesen Zusammenhang und lotet die Chancen am Beispiel von Thailand aus. Das Bundesforschungsministerium fördert das Vorhaben in den nächsten vier Jahren mit insgesamt 1,9 Millionen Euro.
Wann und wo fand die Domestizierung des Hundes statt? Genetische Analysen von prähistorischen Caniden und modernen Hunden durch ein internationales Forscherteam um Olaf Thalmann von der Turku Universität in Finnland belegen, dass der Beginn der Domestizierung des Hundes durch den Menschen vor 18.000 bis 32.000 Jahren in Europa stattfand. Bei der Untersuchung spielten auch Hundeknochen aus dem berühmten „Doppelgrab von Oberkassel“, das von Wissenschaftlern des LVR-LandesMuseums Bonn und der Universität Bonn neu bearbeitet wird, sowie ein Hundefund aus der Kartsteinhöhle bei Mechernich eine wichtige Rolle. Die Wissenschaftler berichten im renommierten Fachjournal „Science“ über ihre Ergebnisse.
Der DLR SpaceBot Cup wurde am 11./12. November vom Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Rheinbreitbach ausgerichtet. Das Team „NimbRo Centauro“ der Universität Bonn konnte mit seinem Roboter „Explorer“ als einziges Team die Aufnahme eines in einer unwegsamen Umgebung platzierten Objekts demonstrieren.
Forscher der Universitäten Bonn und Regensburg haben einen neuartigen Typus organischer Leuchtdioden (OLEDs) entwickelt. Die Mini-Lämpchen eignen sich für den Bau besonders energiesparender und kostengünstiger Bildschirme. Diese könnten etwa in Smartphones, Tablet-PCs oder TV-Geräten zum Einsatz kommen. Auch Anwendungen wie leuchtende Fliesen für Küche oder Bad sind denkbar. Die Wissenschaftler haben ihre Ergebnisse nun in der Zeitschrift „Angewandte Chemie“ vorgestellt (DOI: 10.1002/anie.201307601).
Welcher Roboter kommt mit den widrigen Bedingungen einer außerirdischen Planetenlandschaft am besten zurecht? Das Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt e.V. (DLR) richtet erstmals den deutschen Weltraum-Robotik-Wettbewerb „DLR SpaceBot Cup“ aus. Am Montag und Dienstag, 11. und 12. November, treten in der Supercrosshalle in Rheinbreitbach bei Bonn insgesamt zehn Teams aus ganz Deutschland mit selbst konstruierten Robotersystemen gegeneinander an. Die Universität Bonn beteiligt sich mit dem Team „NimbRo Centauro“. Die Medien und die Öffentlichkeit sind herzlich eingeladen.