Der so genannte „Dallasaurus“ war möglicherweise dreimal so groß wie bisher gedacht. Darauf deuten zumindest Knochenuntersuchungen hin, die Forscher der Universität Bonn zusammen mit Kollegen aus Schweden, Frankreich und den USA durchgeführt haben. Demnach stammen die heute bekannten Fossilfunde eventuell sämtlich von ein- bis zweijährigen Jungtieren. Bislang galt Dallasaurus mit 1,5 Metern Länge als einer der kleinsten Wassersaurier. Ausgewachsen könnte er aber tatsächlich eine Länge von vier bis sechs Metern erreicht haben. Auch in anderer Hinsicht stellen die Knochenfunde aus dem US-amerikanischen Dallas die Wissenschaftler vor Rätsel.
Bei einer groß angelegten Untersuchung eines internationalen Forscherteams zu Insektenfossilien aus dem Karbon entdeckte ein Paläontologe der Universität Bonn auf einem Tonstein aus der früheren Kohlezeche Piesberg bei Osnabrück das bislang älteste Fossil einer Insektenlarve. Damit muss die Entstehung der Komplettumwandlung (Metamorphose) von Insekten um rund 45 Millionen Jahre auf 315 Millionen Jahre vordatiert werden. Die Ergebnisse werden in der aktuellen Ausgabe des renommierten Fachjournals „Nature“ beschrieben.
Gleich zwei renommierte Wissenschaftler erhalten für ihre Forschung an der Universität Bonn Advanced Grants des Europäischen Forschungsrats. Damit ist eine Förderung in Millionenhöhe aus Brüssel verbunden. Der Ökonom Prof. Dr. Armin Falk will mit dieser Unterstützung der Frage nachgehen, wie moralisches Verhalten durch Institutionen beeinflusst wird. Der Hirnforscher Prof. Dr. Istvan Mody, derzeit noch in Los Angeles (USA), führt in der Experimentellen Epileptologie am Bonner Universitätsklinikum eine neuartige Technik ein, mit der sich die Verschaltung von Neuronen beobachten lässt.
Ein Staat am Rande der Anarchie? Ein Rückzugsraum für islamistische Gewalttäter? Das tödliche Attentat auf einen Bundespolizisten hat die Aufmerksamkeit wieder auf den Jemen gelenkt: Manchen gilt er inzwischen als Risiko für die Stabilität einer ganzen Weltregion. Marie-Christine Heinze vom Institut für Orient- und Asienwissenschaften der Universität Bonn ist Expertin für das südarabische Land und beobachtet seit zwei Jahren seinen steinigen Weg zu neuem politischem Gleichgewicht. Sie sagt: „Wer alle Gewalt auf Al-Kaida schiebt, macht es sich zu einfach.“
Wissenschaftler der Universitäts-Augenklinik Bonn dringen in ein vollkommen neues Forschungsfeld vor: Sie entwickeln aus rund 1000 Einzelteilen ein Spezialmikroskop, das mithilfe eines Lasers einzelne Fotorezeptoren der Netzhaut im menschlichen Auge untersuchen und stimulieren kann. Davon versprechen sich die Forscher neuartige Erkenntnisse zur Funktionsweise des Auges und zur Wirkweise von Medikamenten. Die neue Emmy-Noether-Forschergruppe – derzeit deutschlandweit die einzige in der Augenheilkunde – wird mit rund 1,6 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Astronomiefreunde fiebern bereits dem Herbst und Winter entgegen, denn dann wird am Nachthimmel eine ungewöhnliche Erscheinung zu sehen sein: Der Komet „ISON“ mit seinem Schweif wird von Anfang November bis Mitte Januar 2014 wahrscheinlich mit bloßem Auge zu erkennen sein. Das Argelander-Institut für Astronomie der Universität Bonn und die Volkssternwarte Bonn bieten zu diesem seltenen Ereignis eine Fülle von Veranstaltungen und Beobachtungsmöglichkeiten an.
Nour leidet unter einer Skoliose. Hilfe fand die Zehnjährige aus Libyen jetzt am Universitätsklinikum Bonn. Mit einer neuen Methode richteten Orthopäden ihre seitlich stark verkrümmte Wirbelsäule auf. Der Clou ist, dass die zwei implantierten Magnetstäbe von außen der Länge der Wirbelsäule angepasst werden können und so quasi mitwachsen. Dem jungen Mädchen bleiben Folgeoperationen erspart. Die Methode wendeten die Orthopäden erstmals in Bonn an - und das mit Erfolg.
Das Immunsystem erkennt Viren an ihrer DNA – ganz ähnlich, wie die Spurensicherung der Kripo Verbrecher identifiziert. Die Enttarnung der Viren ist eine wichtige Voraussetzung, damit das Immunsystem die gefährlichen Eindringlinge bekämpfen kann. Wissenschaftler des Universitätsklinikums Bonn haben nun entdeckt, wie die Alarmierung bei einem Angriff läuft: Die von Viren attackierte Zelle warnt ihre Nachbarn und nimmt dabei sogar in Kauf, selbst zugrunde zu gehen. Durch diese Strategie kann die Abwehr auf breiter Front organisiert werden. Die Ergebnisse werden nun im renommierten Fachjournal „Nature“ vorgestellt.