Interprofessionelle Trainings, vor allem die Involvierung von OP und Anästhesie, sind in Deutschland sehr selten. Zudem fand das erstmalig gemeinsame Training im Kreißsaal und OP statt, also an echten Schauplätzen – eine Trendwende in praxisbezogenen Fortbildungen. Als Patientin diente ein „Full-Scale-Simulator“ – eine hochmoderne schwangere Puppe, die von einem Computer aus gesteuert und zum Beispiel einen Kreislaufzusammenbruch aufgrund einer Blutung simulieren kann.
Erfahrungsgemäß gerät das Personal unter ähnlichen Stress wie in einer echten Notfallsituation. „Aufgabe der Teilnehmer ist es dann, sich möglichst schnell als Team zusammenzufinden, um die Situation gemeinsam zu bewältigen“, sagt Privatdozent Dr. Stefan Weber, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Universitätsklinikum Bonn. „Eine klare und deutliche Kommunikation zwischen den Teammitgliedern ist entscheidend, um Missverständnisse und letztlich Chaos zu vermeiden. Das kann und muss geübt werden.“
Bei einer von zwölf Geburten treten Komplikationen auf, die Gefahren für Mutter und Kind mit sich bringen. Die Qualität der Behandlung kann durch Training von Notfallsituationen entscheidend verbessert werden – eine Motivation der beteiligten Akteure zusätzlich zu den regelmäßig stattfindenden Notfallübungen der Geburtshilfe jetzt dieses interprofessionelle Training durchzuführen.
Kontakt für die Medien:
PD Dr. Stefan Weber DESA
Geschäftsführender Oberarzt
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-14114
E-Mail: Stefan.Weber@ukb.uni-bonn.de