Skarabäen, als Symbol für den Sonnengott Re auch Heilige Käfer genannt, zählen zu den markanten Kennzeichen der altägyptischen Kultur wie auch die Pyramide Sinnbild ihrer Kultur ist. Skarabäen beeindrucken bis heute als Andenken und waren schon im Alten Ägypten Kommunikationsmedien: sie vermitteln Zeichen und Botschaften zur Religion, zu den sozio-ökonomischen Verhältnissen oder auch zu interkulturellen Kontakten der damaligen Gesellschaft.
Ein Glücksfall für das Ägyptische Museum der Universität Bonn, dass ihm gleich hunderte dieser Käfer zugeflogen sind. Die Sammlerin und Kunsthändlerin Annemarie Müller-Feldmann hat dem Ägyptischen Museum mehrere hundert in der Forschung bisher noch unbekannte Skarabäen und Skaraboide geschenkt. Diese Objekte wurden von Prof. Dr. Ludwig David Morenz und Studierenden aufgearbeitet, beschrieben , gruppiert und in einem Katalog präsentiert.
Die Schenkung ist nicht die erste der Sammlerin Müller-Feldmann aus Bad Neuenahr-Ahrweiler an das Ägyptische Museum. Amulette, Textilien, Reliefs oder auch Skulpturen waren dem Museum schon vor seiner Eröffnung im Jahr 2001 von Müller-Feldmann übergeben worden. Ihr inzwischen verstorbener Ehemann, der Ägyptologe und Vereidigte Sachverständige für Antiken Hellmut Müller-Feldmann (1906-1980), mit dem Annemarie Müller-Feldmann zeitlebens die Sammlung kuratiert hat, steht für die Expertise, mit der Objekte ausgewählt und in die Sammlung aufgenommen wurden.
Viele der Sammlungsstücke stammen aus der Kontaktzone zwischen Ägypten und der Levante, zwischen Niltal und Vorderasien, denn auch die Arbeit der Sammlerin für die deutsch-jüdische Verständigung hat Müller-Feldmann immer wieder in diese Region gezogen. Im Jahr 2013 schließlich überließ Müller-Feldmann nahezu den gesamten Sammlungsbestand dem Ägyptischen Museum der Universität Bonn. Heute nun werden die Objekte der Sammlung in Forschung und Lehre der Universität genutzt.
Käfersteine für Lehre und Forschung
In einem Master-Seminar für Medienarchäologie haben Studierende der Ägyptologie unter Leitung von Prof. Dr. Ludwig David Morenz die Käfer aufgearbeitet, die Präsentation der Objekte in einer neuen Ausstellung konzipiert und einen Katalog erstellt, für den sie eine Gruppe von 60 Skarabäen aus dem Mittleren Reich und der Hyksoszeit ausgewählt haben. Sabrina Weil steht kurz vor dem Abschluss Ihres Ägyptologie-Studiums. Mit ihrer Kommilitonin Sarah Konert hat sie Ornamente und Hieroglyphen bestimmt, Umzeichnungen angefertigt, die Käfer fotografiert sowie Herkunft und Geschichte der Skarabäen für den Katalog beschrieben. Sie habe "durch die Sammlung die Möglichkeit", erklärt Studentin Konert, "an Originalen zu arbeiten und zu lernen. Das ist viel einprägsamer und ich will Frau Müller-Feldmann dafür herzlich Danke sagen."
Ausstellungskatalog erscheint in der Reihe Bonner Ägyptologische Beiträge
Zur Ausstellung erscheint Band 5 der Reihe „Bonner Ägyptologische Beiträge“: es handelt sich um den von den Studentinnen Sarah Konert und Sabrina Weil sowie von Prof. Dr. Ludwig David Morenz gestalteten Katalog „Skarabäen des späten Mittleren Reiches und der Hyksoszeit. Käferamulette der Sammlung Müller-Feldmann“.
Die Ausstellung ist im Ägyptischen Museum vom 20. März bis zum 04. Mai 2014 zu sehen.
Kontakt:
Dr. Martin Fitzenreiter,
Kurator des Ägyptischen Museums
Universität Bonn
Tel. 0228/73-9710
E-Mail: aegyptisches-museum@uni-bonn.de
13. März 2014
Heilige Käfer untersucht Heilige Käfer untersucht
Ausstellung: Käfersteine aus der Sammlung Müller-Feldmann im Ägyptischen Museum der Universität Bonn.
Mehrere hundert Skarabäen, also Käfersteine, sind dem Ägyptischen Museum der Universität Bonn zugeflogen. Erneut ist es die Sammlerin Annemarie Müller-Feldmann, die Forschung und Lehre in der Ägyptologie fördert. Die Objekte werden ausgestekllt vom 20. März bis zum 04. Mai 2014.
Fein gearbeitet
- Skarabäen (Käfersteine) aus der Sammlung Müller-Feldmann im Ägyptischen Museum der Universität Bonn: Die kleinen Objekte sind beeindruckend fein gearbeitete Kunstwerke.
© Ägyptisches Museum der Universität Bonn 2014
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Lesbare Informationen
- Auf den Bodenplatten gravierte Inschriften und Bilder geben Informationen über Symbolwelt und Kultur der Entstehungszeit im 2. Jahrtausend v. Chr.
© Ägyptisches Museum der Universität Bonn 2014