Die pakistanische Künstlerin Suriyya Choudhary setzt sich in der Ausstellung „Wege von Licht und Schatten – Paths of Light and Shadow“ im Bonner Universitätsmuseum mit der kolonialen Vergangenheit ihres Heimatlandes auseinander. Sie stellt den Foto-Motiven aus der britischen Kolonialzeit eine eigene, indigene Perspektive entgegen. Die Ausstellung ist Teil des Promotionsprojektes der Künstlerin Choudhary. Sie ist zugleich Assistenz-Professorin in Bildender Kunst an ihrer Heimatuniversität und absolviert im Rahmen ihrer weiteren Qualifizierung ein Projekt an der Abteilung für Asiatische und Islamische Kunstgeschichte der Universität Bonn.
Die Ausstellung umfasst eine Videoinstallation sowie zahlreiche Farb- und Schwarz-Weiß-Fotografien der Künstlerin. Sie thematisiert dabei auch britische Fotografen wie W. H. Baker, die im 19. und 20. Jahrhundert eine eigene, kolonial geprägte Bildästhetik entwickelt haben. Diese Sichtweisen lassen nach Ansicht Choudharys die kulturelle und spirituelle Bedeutung außer Acht, die beispielsweise Mausoleen und Moscheen eigen ist; diese Fotografien spiegeln die Zuschreibung als Teil der Kolonialherrschaft. Die dreiteilige Videoarbeit der Künstlerin hingegen ist durch Beteiligung und Zusammenarbeit mit Einheimischen entstanden, die selbst zu Wort kommen und angemessen ins Bild gerückt werden.
Die Kuratorinnen:
Die Idee zur Ausstellung ist nicht zuletzt dank der Begleitung und Ausführung durch die Kunsthistorikerinnen Julia Fritz und Regina Höfer möglich geworden. Julia Fritz, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Abteilung für Asiatische und Islamische Kunstgeschichte der Universität Bonn, arbeitet u. a. zur zeitgenössischen islamischen Kunst und zum Themenkomplex der Moscheearchitektur in Deutschland und in den Niederlanden. Regina Höfer, ebenfalls Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Abteilung für Asiatische und Islamische Kunstgeschichte der Universität Bonn, arbeitet zu historischer Fotografie in Südasien und zur Sammlungsgeschichte indischer Kunst des 19. Jahrhunderts
Die Künstlerin:
Suriyya Choudhary ist Assistant Professor am Department of Fine Arts der Fatima Jinnah Women University in Rawalpindi, Pakistan und Doktorandin des Department of Art der Universität Reading, Großbritannien. 2013 war sie Gastwissenschaftlerin im Institut für Orient und Asienwissenschaften an der Abteilung für Asiatische und Islamische Kunstgeschichte der Universität Bonn.
Vortrag zur Ausstellung:
Regina Höfer M. A. thematisiert in ihrem Vortrag „Kolonialfotografie als visuelles Reisetagebuch: Die Weltreise von Franz Ferdinand von Österreich-Este“ am 17. Juli um 17.30 Uhr im Universitätsmuseum der Universität Bonn den Indienaufenthalt von Franz Ferdinand von Österreich während seiner Weltreise 1892/93 anhand seiner Briefe, Tagebücher und anhand von Fotografien, die nicht allein Reisedokumente, sondern auch Zeugnisse eines exotischen Reisestils sind, nicht zuletzt wichtige Kunstdokumentationen ihrer Zeit.
Eröffnung:
Die Ausstellung „Wege von Licht und Schatten – Paths of Light and Shadow“ wird von Prof. Dr. Julia A. B. Hegewald, Abteilung für Asiatische und Islamische Kunstgeschichte der Universität Bonn und von Dr. Thomas Becker, Universitätsmuseum der Universität Bonn,
am Freitag, 11. Juli 2014 um 17.00 Uhr eröffnet.
Anschließend sprechen sowohl die Künstlerin selbst als auch die Kuratorinnen.
Die Ausstellung läuft bis Sonntag, 24. August 2014, im Universitätsmuseum der Universität Bonn, Regina-Pacis-Weg 1, 53113 Bonn (Tel. 0228-73 5367).
Kontakt:
Julia Fritz, Regina Höfer
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen Abt. für Asiatische und Islamische Kunstgeschichte
Universität Bonn, Adenauerallee 10, 53113 Bonn
Tel. 0228-73-7212,Fax 0228-73-4042
E-Mail: aikinfo@uni-bonn.de
Internet: www.aik.uni-bonn.de/ausstellungen