„Bilder von oben, Fragen von unten“ heißt es, wenn eine gemischte Schülergruppe mit einer extra eingerichteten Amateurfunkverbindung vom Gymnasium Alleestraße in Siegburg ins All funken wird. „Die Mitglieder unseres Clubs und die Kollegen aus Frankreich und Italien müssen ganze Arbeit leisten, immerhin fliegt die ISS in mehr als 400 Kilometern Höhe mit 28.000 Stundenkilometern um die Erde“, berichtet Stefan Schafenstein vom Deutschen Amateur Radio Club e.V.
„Seit einem halben Jahr bereiten sich die Schüler auf das Ereignis vor“, sagt Christina Müller, Erdkunde-Lehrerin am Gymnasium Alleestraße Siegburg. Sie betreut die gemischte Gruppe von Schülerinnen und Schülern im Alter von zehn bis 19 Jahren. Zusammen haben sie einen Katalog von 20 Fragen entwickelt, die Antworten auf das Leben und Arbeiten im All geben sollen. Wenn alles klappt, können sie dem Astronauten dabei sogar auf der ISS zuschauen. Denn zum ersten Mal überhaupt wird neben der Stimme auch das Bild des Astronauten per HAMVIDEO zur Erde gefunkt.
Während des Funkkontakts gibt es Live-Bilder von der Erde zu sehen
Die Schüler stehen vor den erwarteten 600 Gästen natürlich im Rampenlicht. Während des Funkkontakts werden von der ISS aufgenommene Videos übertragen, die die Erde live von oben zeigen. Möglich wird es durch das Projekt „Columbus Eye – Live-Bilder von der ISS im Schulunterricht“. Geographen der Universität Bonn haben in Kooperation mit NASA und DLR ein Webportal entwickelt (www.columbuseye.uni-bonn.de), das einzigartige Live-Ansichten von der ISS für jedermann zugänglich macht.
„Ziel des Projektes ist es, mit faszinierenden Erdansichten das Interesse der Schüler an den MINT-Fächern zu stärken“, sagt Dr. Andreas Rienow. Unter der Leitung von Prof. Dr. Gunter Menz arbeitet er mit seinem Kollegen Henryk Hodam daran, die Bilder in interaktive Lerntools zu integrieren. Schon länger besteht die Kooperation zwischen dem Siegburger Gymnasium und der Universität Bonn. „Wir alle sind begeistert, dass die recht komplexe Thematik Fernerkundung in Schulen nun so einen greifbaren Moment erfährt“, sagt Dr. Rienow.
Die Koordination zwischen Funkern, Forschern und Schülern übernimmt das Raumfahrtmanagement des DLR. Das Zentrum fördert auch das „Columbus Eye“-Projekt mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Johannes Weppler vom Raumfahrtmanagement des DLR ist „froh, dass wir diesen Termin möglich machen konnten und die Kinder selbst erleben können, wie herausfordernd und spannend zugleich Raumfahrt sein kann“.
Kontakt für die Medien:
Dr. Andreas Rienow
Geographisches Institut
Universität Bonn
Tel. 0228/73-9706
E-Mail: a.rienow@geographie.uni-bonn.de
Internet: www.columbuseye.uni-bonn.de
Martin Fleischmann
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation Bonn
Tel. 0228/447120
Mobil 0173/5947202
E-Mail: Martin.Fleischmann@dlr.de