Im Rahmen von CDRC müssen die Teilnehmer ihre Fähigkeiten in Mediation, einer alternativen Streitbeilegungsmethode, sowie Verhandlungen unter Beweis stellen. Dabei schickt jede Universität ein Team aus Verhandlern (Melanie Koch, Maximilian Tonner, Thomas Stenshorn), einem Mediator (Marc Ohrendorf) sowie einem Coach (Thomas Ackermann) ins Rennen. In vier Runden werden zunächst die acht besten Verhandlungsteams sowie vier besten Mediatoren ermittelt. Anschließend folgt ein K.O.-System, in welchem sich die Verhandler und Mediatoren gegen ihre Konkurrenz durchsetzen müssen. Die diesjährigen Wettkampfteilnehmer – darunter Teams aus den USA, Brasilien, England, Indien und Australien – waren zuvor aus knapp 50 Bewerbungen ausgewählt worden.
Praxisnah und international
Die Veranstaltung fand an der Wirtschaftsuniversität Wien statt. Sie wurde von den Vereinten Nationen (UNCITRAL), der International Bar Association (IBA), einem Zusammenschluss internationaler Rechtsanwaltskammern und Rechtsanwälte sowie dem Vienna International Arbitration Centre (VIAC), einer Institution zur alternativen Streitbeilegung unternehmerischer Konflikte, unterstützt und gefördert. Der Fokus des fiktiven Falles, welchen die Studenten in einer Mediation – einem strukturierten Konfliktlösungsverfahren mithilfe eines neutralen Dritten, sog. Mediator – verhandeln und lösen mussten, lag neben Fragen des internationalen Handelsrechts auf kaufmännischen Herausforderungen hinsichtlich zukünftiger Investitionen. So galt es beispielsweise, die Auswirkungen von Staatskrisen auf den internationalen Rohstoffmarkt einzuschätzen und mithilfe von kreativen Lösungsmodellen eine gerechte Risikoverteilung zu begründen. Durch den effektiven Einsatz von Kommunikations- und Verhandlungstechniken wurden die lediglich der gegenüberliegenden Seite bekannten Informationen extrahiert und – kombiniert mit den eigenen Interessen und Bedürfnissen – einem für beide Parteien vorteilhaften Ergebnis zugeführt.
Die frischgebackenen Sieger der Universität Bonn waren begeistert. Maximilian Tonner sagt: „In vier Tagen gegen Teams aus aller Welt verhandeln zu müssen und im Rahmen einer Mediation eine Lösung zu finden, die bei realitätsnaher Betrachtung nachhaltig bestehen bleibt, war eine große Herausforderung.“ Melanie Koch meint: „Die Mediationen verlangten höchste Anpassungsbereitschaft von den Verhandlern und Mediatoren, die sich in jeder Mediation neu auf die Gegebenheiten des Falles einstellen müssen – genau wie im wahren Leben.“ Marc Ohrendorf hierzu: „Das Feedback erfahrener Praktiker war in jeder Runde sehr wertvoll und eine tolle Möglichkeit, den eigenen Mediationsstil weiter zu verbessern.“ Und Thomas Stenshorn ergänzt: „Wir freuen uns riesig über den Sieg, der durch die Bonner Kurse zur Verhandlungsführung und die Betreuung durch unsere Coaches ermöglicht wurde.“
Trainiert und betreut wurde das Bonner Team von Rechtsanwalt Dr. René A. Pfromm, LL.M. (Harvard) sowie Thomas Ackermann, der das Team auch nach Wien begleitete. Thomas Ackermann: „Das Team hat sich riesig entwickelt. Es freut mich sehr, dass es durch starke Verhandlungs- und Kommunikationstechniken sowie Ausdauer und Nervenstärke die Konkurrenz hinter sich lassen konnte. Die umfangreiche und praxisnahe Bonner Verhandlungsausbildung hat sich voll ausgezahlt.“
Verhandlungsführung als Kernelement für Berufserfolg
„Wettbewerbe wie CDRC sind eine bereichernde Erfahrung für die Studenten – Glückwunsch zu diesem einmaligen und wohlverdienten Ergebnis“, gratuliert Dozent Dr. René A. Pfromm. Dieser Erfolg zeige auch, welchen Mehrwert eine umfangreiche universitäre Ausbildung im Bereich der Verhandlungsführung schaffe: Studenten würden so zu effektiven und international kompetenten Verhandlern, die bessere Ergebnisse erzielen und so auch den Grundstein für ihren eigenen beruflichen Erfolg legen. Dr. Pfromm bietet am Fachbereich Rechtswissenschaft der Universität Bonn ein umfangreiches Lehrangebot im Bereich Verhandlungsführung an, das derzeit fünf verschiedene Vorlesungen und Kurse sowie die Betreuung von Studententeams zu internationalen Verhandlungswettbewerben umfasst. Im vergangenen Jahr hatte ein Team Bonner Jurastudenten bereits bei dem internationalen Verhandlungswettbewerb The Negotiation Challenge in Reykjavik (Island) den zweiten Platz und 2013 in Athen (Griechenland) den dritten Platz erringen können.
Die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Bonn baute in den letzten Jahren den Ausbildungsbereich zur Verhandlungsführung immer weiter aus. „Das Bonner Angebot zur Verhandlungsführung von Dr. Pfromm ist in Umfang und Tiefe bundesweit einmalig – und wie die wiederholten Erfolge Bonner Teams bei internationalen Wettbewerben zeigen auch höchst effizient “, betont der Vorsitzende des Fachbereichs Prof. Dr. Rainer Hüttemann. „Wir freuen uns für das Bonner Team und fühlen uns darin bestärkt, dass unsere Ausrichtung auf Fremdsprachenkenntnisse und Schlüsselkompetenzen wie Verhandlungsführung eine wertvolle Grundlage für den Berufserfolg unser Absolventen sind“, fügt Dr. Susanne Schiemichen hinzu, die als Leiterin des Fachbereichsmanagements für das Bonner Angebot im Bereich Schlüsselkompetenzen und fachspezifische Fremdsprachenausbildung zuständig ist.
Weiterführende Informationen unter:
www.jura.uni-bonn.de/pfromm
Kontakt:
Marc Ohrendorf:
Tel.: 0171-2158329
E-Mail: marc.ohrendorf@gmail.com
Verhandeln wie im wahren Leben Verhandeln wie im wahren Leben
Bonner Studenten siegen bei internationalem Verhandlungswettbewerb
Das Team des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Universität Bonn wurde bei dem Verhandlungswettbewerb “Consensual Dispute Resolution Competition“ (kurz: CDRC) in Wien zum “besten Team" gekürt und hat die Auszeichnung für den “besten Mediator” erhalten. Die Jurastudierenden Melanie Koch, Maximilian Tonner und Thomas Stenshorn, sowie die Alumni Marc Ohrendorf und Thomas Ackermann kämpften in der österreichischen Hauptstadt als eines von 16 Teams international renommierter Hochschulen um die Titel als beste Streitbeileger.
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- (v.l.n.r.): Thomas Stenshorn, Maximilian Tonner, Melanie Koch, Marc Ohrendorf und Thomas Ackermann.
© Foto: Jura/Uni Bonn
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