Die Universität Bonn verfügt in ihren verschiedenen Forschungs- und Lehrinstituten, die sich mit den Weltreligionen beschäftigen, über eine weit überdurchschnittliche Kompetenz im Bereich der interkonfessionellen und der interreligiösen Forschung. Das ZERG vereint die Forschungsgebiete von rund 30 Wissenschaftlern. Unter den Mitgliedern befinden sich Angehörige der Evangelisch-Theologischen, der Katholisch-Theologischen, der Medizinischen, der Philosophischen und der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät sowie des Altkatholischen Seminars.
Wichtigste Aufgabe ist die Forschung
Das ZERG vertritt in seiner Arbeit einen streng wissenschaftlichen Ansatz und sieht seine wichtigste Aufgabe in der Forschung: Unter dem Dach des Zentrums sind Wissenschaftler zusammengeschlossen, die auf Forschungsfeldern an der Schnittstelle von Religion und Gesellschaft tätig sind. Themen und Anschauungsmaterial für die Forschung gibt es für ZERG reichlich. So waren und sind Themen wie die Antwort der Religion auf Katastrophen, die rituelle Begleitung von Gefallenen der Bundeswehr und die weltliche Nutzung sakraler Räume Gegenstand des Interesses der ZERG-Wissenschaftler. „Religion ist Teil der Gesellschaft und steht gleichzeitig in einem Spannungsverhältnis dazu, da beide sich wechselseitig beeinflussen und aneinander reiben“, erklärt Prof. Dr. Wolfram Kinzig.
Der evangelische Theologe ist seit der Gründung von ZERG Sprecher des Zusammenschlusses. Er betont: „Religionen selbst sind keine homogenen Größen, sondern in sich vielfältig differenziert: Im Judentum gibt es z.B. ein konservatives und ein liberales Lager. Im Christentum und Islam kennen wir verschiedene Gruppierungen, etwa die christlichen Konfessionen.“ Neben diesen monotheistischen Weltreligionen fassen aber auch Buddhismus und Hinduismus und andere kleinere asiatische Religionsgemeinschaften zunehmend Fuß in den europäischen Gesellschaften.
Die Ergebnisse seiner Forschungen präsentiert das ZERG regelmäßig einer größeren Öffentlicheit in Veranstaltungsreihen wie dem „Forum Religionen in der Gesellschaft“, in Symposien, Diskussionen, und Vorträgen. Darüber hinaus greift es in seinen öffentlichen Veranstaltungen stets aktuelle Themen auf. Vortragende kommen aus den eigenen Reihen und von außerhalb. Neben einer eigenen Publikationsreihe gehören schließlich zwei Master-Studiengänge zum Programm des ZERG, der englischsprachige Studiengang „Ecumenical Studies“ und „Interreligiöse Studien“.
Dass Bonn ein besonderes geeigneter Standort für ein Zentrum wie ZERG ist, hat sich in den vergangenen zehn Jahren deutlich herauskristallisiert. Prof. Kinzig sagt: „Bonn ist von der Bevölkerungsstruktur her eine der am stärksten international ausgerichteten Städte der Bundesrepublik. Daher sind hier alle großen Weltreligionen vertreten.“ Dies gelte insbesondere für das Christentum in allen großen Konfessionen und Freikirchen, für den Islam und das Judentum.
Festakt zum Jubiläum
Der Festakt anlässlich des zehnjährigen Bestehens des ZERG findet am Donnerstag, dem 12. November 2015, 18:00-19:30 Uhr ?in der Schlosskirche der Universität Bonn statt. Der Rektor der Universität, Prof. Dr. Michael Hoch, wird ein Grußwort sprechen. Die Festrede hält Prof. Dr. Hartmut Leppin (Frankfurt), Althistoriker und Leibniz-Preisträger. Darüber hinaus wird es einen Rückblick in die Historie des ZERG sowie musikalische Beiträge von Suzanne Thorp (Gesang) und Prof. Dr. Wolfgang Bretschneider (Flügel/Orgel) geben.
Die Medien sind herzlich zur Berichterstattung eingeladen.
Weitere Informationen:
http://www.zerg.uni-bonn.de
Kontakt:
Charlotte Loesch,
Geschäftsführerin / Executive Manager
Zentrum für Religion und Gesellschaft (ZERG)
Telefon: 0228/73-4265
E-Mail: loesch@zerg.uni-bonn.de