04. April 2016

Argelanders Erben Argelanders Erben

Ausstellung zur Tradition der Bonner astronomischenForschung ab 13. April 2016 im Universitätsmuseum

Die ersten Beobachtungsskizzen vom Bonner Sternenhimmel entstanden vor 170 Jahren genau dort, wo bis heute in Bonn die „Alte Sternwarte“ steht. Sie ist der Beginn des späteren Argelander-Instituts für Astronomie der Universität Bonn. Es zählt bis heute zu den größten astronomischen Universitätsinstituten in Deutschland. Den Erben Argelanders widmet das Bonner Universitätsmuseums nun eine Sonderausstellung. Sie wird am 12. April 2016 um 17 Uhr im Universitätsmuseum eröffnet. Zwei Vorträge, Führungen für Schulklassen und eine Abendmusik begleiten die Ausstellung bis zum 31. Juli 2016.

Der Mond mittels Küstners Doppelrefraktor, 1901
Der Mond mittels Küstners Doppelrefraktor, 1901 - Karl Friedrich Küstner hat diese Aufnahme mit dem großen Doppelrefraktor am 26. Maerz 1901 in der Poppelsdorfer Allee in Bonn hergestellt. © Küstner / Universität Bonn
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.

Mit dem Bau der ersten Sternwarte der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in der Poppelsdorfer Allee 47 begann die bis heute reichende Geschichte der astronomischen Forschung in Bonn. Weltberühmt wurde sie durch Friedrich Wilhelm Argelanders „Bonner Durchmusterung“, dem ersten großen Sternenverzeichnis der Neuzeit, das zwischen 1852 und 1862 entstand. Zur Erinnerung an diesen ersten großen Bonner Astronomen wurde anlässlich einer Neuorganisation im Jahr 2006 das neue Institut für Astronomie nach Friedrich Wilhelm Argelander benannt. In seiner Nachfolge stehen die nun in der Ausstellung näher beleuchteten Bonner Astronomen.

Der Mond mittels Küstners Doppelrefraktor, 1901von Münchow und der Merkurdurchgang 
„Mit der Ausstellung wollen wir den Bonner Bürgern deutlich machen, dass die Geschichte der Bonner Astronomie ein spannendes Kapitel und ein kulturelles Gut der Stadt Bonn ist. Mit Argelander und Küstner arbeiteten zwei international herausragende Wissenschaftler ihrer Zeit über viele Jahre in Bonn,“ erklärt der Leiter der Sammlung Historischer Himmelsaufnahmen, Dr. Michael Geffert.

Dazu geht die Ausstellung weit in die Geschichte der Bonner Astromonie zurück - bis in die Zeit vor dem Bau der Sternwarte in der Poppelsdorfer Allee: Der erste Bonner Astronom, Karl Dietrich von Münchow, nahm bereits 1819 seine Arbeit auf und beobachtete im Jahre 1832 vom Hauptgebäude der Universität einen Merkurdurchgang; auch ihm gilt die Ausstellung über Argelanders Erben. Sie zeigt Exponate aus fast 200 Jahren Geschichte, die fast so alt ist wie die Bonner Universität selbst; sie begeht im Jahr 2018 ihr 200jähriges Bestehen.

Küstner und der Sternenhimmel
Ein besonderes Augenmerk verdienen die Bilddokumente der Bonner Geschichte der Astronomie, die in dieser Ausstellung gezeigt werden. Außerdem zeigt die Ausstellung die erst vor sieben Jahren wieder entdeckten Beobachtungstagebücher des Julius Schmidt (1825-1884). Skizzen und Zeichnungen dokumentieren Schmidts Beobachtungen des Bonner Sternenhimmels dieser Zeit vor 170 Jahren. Spektakuläre Aufnahmen des Bonner Nachthimmels entstanden mit den Fotografien von Karl Friedrich Küstner (1856-1936). Um 1900 begann mit ihm an der Universität Bonn die fotografische Himmelsbeobachtung und die Spektroskopie. Küstner wurde vor 160 Jahren geboren und starb vor 80 Jahren in Bonn-Mehlem.
Seine Aufnahmen sind bis heute in der Sammlung Historischer Himmelsaufnahmen erhalten, die Dr. Michael Geffert vom Argelander-Institut für Astronomie kuratiert. „Die Astronomie in Bonn ist seit Argelander eines der herausragenden Fächer der Universität Bonn. Die Sammlung birgt mit ihren Fernrohren, Skizzen und Fotografien Schätze, denen wir gern in der Innenstadt ein Forum geben“, erläutert Dr. Thomas Becker, Leiter des Universitätsmuseums und Archivar der Uni Bonn.

Ausstellungseröffnung
Die Eröffnung der Sonderausstellung findet statt am 12. April um 17 Uhr im Universitätsmuseum der Universität Bonn, Regina-Pacis-Weg 1, 53113 Bonn, „Kaiserplatzflügel“. Die beiden Kuratoren, Dr. Geffert und Dr. Becker werden ebenso anwesend sein wie der Rektor der Universität, Prof. Dr. Michael Hoch. Ein Chor trägt vierstimmige Abendlieder vor.

Öffnungszeiten
Im Universitätsmuseum kann „Argelanders Erben. Von der Bonner Durchmusterung bis zur modernen Himmelserforschung“ vom 13. April 2016 bis zum 31. Juli 2016 mittwochs bis sonntags von 11.00 -16.30 Uhr besucht werden.  

Das Argelander-Institut für Astronomie hält zur Geschichte der astronomischen Forschung in Bonn sowie zur Bonner Sammlung Historischer Himmelsaufnahmen weiterführende Information bereit: https://astro.uni-bonn.de.

Weitere Information zu diesem und weiteren Museen der Uni Bonn: www.museen.uni-bonn.de.

Mehrere Veranstaltungen begleiten die Ausstellung:

06. Mai, 19:00 Uhr c.t., Universitätsmuseum:
Dr. Michael Geffert, "Merkur vor der Sonne" zum Merkurtransit (am 9. Mai)

30. Juni, 19:00 Uhr c.t., Universitätsmuseum: Prof. Dr. Norbert Langer, Bonn Stellar Physics Group, Argelander-Institut für Astronomie der Universität Bonn:  "Sternphysik heute"

07. Juli, 19:00 Uhr c.t., Blumenhof der Universität: Serenade, Musik zum Thema "Sternhimmel" mit dem Posaunenchor Bornheim (Kompositionen von Beethoven, Haydn u.a.). 

Führungen: Dr. Michael Geffert bietet Führungen nach vorheriger Absprache an (Dauer: etwa 45 Minuten).


Kontakt:

Dr. Michael Geffert
Argelander-Institut für Astronomie / Sammlung Historischer Himmelsaufnahmen  
Auf dem Hügel 71, 53121 Bonn
E-Mail: geffert@astro.uni-bonn.

Wird geladen