Mit den Käte Hamburger Kollegs will das Bundesministerium für Bildung und Forschung eine international sichtbare Schwerpunktbildung der deutschen Geisteswissenschaften vorantreiben und ihre Kooperation mit Einrichtungen im Ausland stärken. Außerdem sollen herausragende Geisteswissenschaftler mehr persönlichen Freiraum erhalten, um selbst gewählten Forschungsfragen nachgehen zu können.
Erste Förderperiode: Kulturwissenschaftliche Grundlagen des Rechts
In der ersten Förderperiode konzentrierte sich die Forschung des Käte Hamburger Kollegs „Recht als Kultur“ auf die kulturwissenschaftlichen Grundlagen des Rechts - unter anderem das Verhältnis von Recht und Religion, die Rolle des Rechts im Globalisierungsprozess sowie Rechtskulturkonflikte. Dabei rückten grundsätzliche Fragen etwa nach der Rolle von Schuld im Recht oder den Gründen für den verpflichtenden Charakter normativer Regeln ebenso in den Blick wie aktuelle Ereignisse und Entwicklungen: So widmete sich das Kolleg etwa schon im April 2011 im Rahmen einer internationalen Konferenz den Transitionsprozessen in der arabischen Welt. Im folgenden Jahr wurde die Logik der rechtskulturellen Einrichtung von Tribunalen in den Blick genommen, die unter anderem in Den Haag mit der Aufarbeitung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit befasst sind.
Künftige Forschung: Verhältnis von Recht und Politik sowie Ökonomie
In den kommenden sechs Jahren geht es nun zunächst um das spannungsvolle Verhältnis von Recht und Politik. Dabei werden etwa unterschiedliche Verfassungskulturen vergleichend in den Blick genommen, die in ganz verschiedener Weise die Befugnisse und Machtbalancen staatlicher Akteure austarieren oder darüber mitentscheiden, welchen Stellenwert die Religion im rechtlichen und politischen Diskurs einnehmen darf. In den darauf folgenden Jahren wird dann die Wechselwirkung von Recht und Ökonomie thematisiert, also etwa nach den rechtlichen Grundlagen und Wirkungen der sehr unterschiedlichen Wirtschaftskulturen der Welt gefragt.
Über die Einrichtung des Artist in Residence im Rahmen des Georg-Simmel-Künstlerstipendiums wird eine ästhetische Dimension des Kollegprojekts fortgeführt, die für eine kontinuierliche Irritation der Selbstverständlichkeiten der okzidentalen Rechtsauffassung sorgt. Etwa, wenn „Breakdown Clown“, die von Tim Shaw (Mitglied der Royal Academy) zum Sprechen gebrachte Roboterskulptur, fundamentale Fragen über unser Recht stellt.
Erweitertes dreiköpfiges Direktorium
Geschäftsführende Direktorin des Käte Hamburger Kollegs „Recht als Kultur“ an der Universität Bonn ist derzeit Prof. Dr. Nina Dethloff. Mit der Berufung von Prof. Dr. Clemens Albrecht und der Einrichtung einer Senior-Professur für Prof. Dr. Dr. h.c. Werner Gephart ab Frühjahr 2018 wurden die Weichen für eine Nachhaltigkeit auch über den Zeitraum der Förderung durch das BMBF hinaus gestellt.
Der Rektor der Universität Bonn, Prof. Dr. Michael Hoch, freut sich über den Erfolg: „Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stärkt mit den Käte Hamburger Kollegs die geisteswissenschaftliche Spitzenforschung in Deutschland. Deshalb sind wir sehr stolz auf die Weiterförderung des Kollegs an der Bonner Universität.“
Internet: www.recht-als-kultur.de
Kontakt für die Medien:
Käte Hamburger Kolleg „Recht als Kultur“
der Universität Bonn
Katja Spranz
Tel. 0228/7354050
E-Mail: kspranz@uni-bonn.de
„Recht als Kultur“ geht in die zweite Phase „Recht als Kultur“ geht in die zweite Phase
Das Käte Hamburger Kolleg an der Uni Bonn wird verlängert. BMBF fördert es mit 9,5 Millionen Euro
Das Käte Hamburger Kolleg „Recht als Kultur“ an der Universität Bonn wird nach einer positiven Evaluation durch ein Gutachtergremium weitergeführt. Das Kolleg im Schnittfeld von Kultur- und Rechtswissenschaften am Bonner Bogen wurde durch den Gründungsdirektor Prof. Dr. jur. Dr. h.c. Werner Gephart im Jahre 2010 ins Leben gerufen. In den nächsten sechs Jahren fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Kolleg mit insgesamt 9,5 Millionen Euro. In der neuen Förderphase steht zunächst das spannungsvolle Verhältnis von Recht und Politik im Mittelpunkt, in den darauf folgenden Jahren geht es um die Wechselwirkung von Recht und Ökonomie.
Das Domizil des Käte Hamburger Kollegs „Recht als Kultur“
- der Universität Bonn am Rheinufer.
© Foto: Pascal Tambornino/Käte Hamburger Kolleg „Recht als Kultur“
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