„Ein Leben ohne Hören erscheint den meisten von uns schier unvorstellbar. Und doch treffen hochgradige Schwerhörigkeiten bis hin zur Ertaubung viele tausend Menschen allein in Deutschland“, sagt Prof. Dr. Götz Schade, Leiter der Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie an der Bonner Universitäts-HNO-Klinik. Kann ein Kind auf beiden Ohren nicht hören, bevor es seine Muttersprache erworben hat, lernt es nicht mehr richtig sprechen. Eine frühe Behandlung und Förderung der betroffenen Kinder ist daher wichtig und eine fundierte Hördiagnostik ist schon im Säuglingsalter möglich und dringend notwendig. „Bereits direkt nach der Geburt können wir bei einem Menschen die Hörschwelle mittels objektiver Verfahren genau ermitteln. Es stehen hier eine Vielzahl technischer Möglichkeiten zur Verfügung“, sagt Prof. Schade.
Dank Implantat hören und sprechen lernen
Sogar Babys können hinreichend mit Hörgeräten versorgt werden. Aber auch eine Versorgung mit einem Cochlea Implantat (CI), ein operatives Verfahren, gehört bereits seit Jahren zum Therapiestandard. Die dabei in das Innenohr eingesetzte Elektrode ist für gehörlos geborene Kinder eine Chance, Hören und nachfolgend auch Sprache zu erlernen. Auch für viele spätertaubte Menschen kann dieses Implantat die Lebensqualität enorm verbessern. „Doch oft haben Schwerhörige noch gar nichts von dieser Option gehört“, sagt Dr. Wiebke Laffers, Oberärztin und Leiterin der Abteilung für Cochlea Implantate an der Bonner Universitäts-HNO-Klinik. “Die Versorgung mit einem Cochlea Implantat kann in jedem Lebensalter bei sowohl einseitiger als auch beidseitiger hochgradiger Schwerhörigkeit oder sogar Ertaubung erfolgreich durchgeführt werden.“
Im Rahmen des Patientenkolloquiums wird Oberärztin Dr. Laffers den Ablauf einer CI-Versorgung auf dem Venusberg von der ersten Untersuchung des Patienten bis zur Rehabilitation nach der Operation erläutern: „Interessierte sollen sich alles besser vorstellen können. Wir wollen Hemmungen abbauen.“ Neben dem Cochlea Implantat und den dazugehörigen Indikationen werden auf der Informationsveranstaltung andere Behandlungs-Optionen vorgestellt. „Gegen Schwerhörigkeit bis hin zu Taubheit können wir etwas tun – und zwar meist sehr erfolgreich“, sagt Prof. Schade. Nach den Vorträgen besteht die Gelegenheit, Fragen an die Referenten vom Universitätsklinikum Bonn zu stellen.
Kontakt für die Medien:
Professor Dr. Götz Schade
Leiter der Abteilung für Phoniatrie und Pädaudologie
Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228/287-11280
E-Mail: goetz.schade@ukb.uni-bonn.de
Dr. Wiebke Laffers
Leiterin der Abteilung für Cochlea Implantate
Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228-28715552
E-Mail: Wiebke.Laffers@ukb.uni-bonn.de