Der Rektor der Universität Bonn, Prof. Dr. Michael Hoch, hat nun den drei diesjährigen Stipendiatinnen ihre Urkunde ausgehändigt. Und dies sind die drei ausgezeichneten Wissenschaftlerinnen, deren Förderung nun beginnt:
Dr. Fayrouz El Maddah (36) forscht am Institut für Pharmazeutische Biologie im Gebiet der Molekularen Biologie und der Naturstoffchemie, insbesondere mit der Biosynthese von Naturstoffen aus marinen Organismen; diese haben eine große Bedeutung als Lieferanten neuer Arzneistoffe. Durch die finanzielle Unterstützung kann sie sich weiterhin auf ihre Forschungsarbeit fokussieren. Für die Stipendiatin "ist die finanzielle Förderung für den Erfolg des Forschungsprojekts entscheidend."
Dr. Melanie Bläsing (32) forscht am Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz, Abteilung Allgemeine Bodenkunde und Bodenökologie, mit einem Schwerpunkt in Umweltanalytik über das Ausmaß der Plastikverschmutzung (Mikroplastik) in Böden und plant hierzu einen neuen Forschungsbereich an der Universität aufzubauen. Das Stipendium ist für sie "eine große Auszeichnung, weil es eine Anerkennung meiner bisherigen Leistung ist", erklärt Bläsing.
Dr. Meng Xiang-Grüß (35) ist am Helmholtz Institut für Strahlen- und Kernphysik sowie am Argelander Institut für Astronomie Forscherin im Bereich der Astrophysik. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Gebiet der Entwicklung von Planetensystemen. Auch für die Astrophysikerin ist das Annemarie-Schimmel-Stipendium eine große Entlastung, nicht zuletzt für die ganze Familie, weil sie mit der finanziellen Unterstützung nun mehr Flexibilität bei der Planung der Kinderbetreuung hat und damit ihre Forschung vorantreiben kann.
Das Stipendium
Die Universität Bonn vergibt aus Gleichstellungs- und Fakultätsmitteln bzw. aus Mitteln zentraler wissenschaftlicher Einrichtungen jährlich drei Stipendien für Postdoktorandinnen, die ein eigenständiges Forschungsvorhaben an der Universität Bonn realisieren möchten. Die Ausgezeichneten planen alle einen Förderantrag bei einer Forschungsförderorganisation und sollen mit dem Stipendium zunächst einmal finanziell abgesichert werden und in ihrem Forschungsfeld handlungsfähig bleiben, bis eine Begutachtung des Forschungsvorhabens vorliegt und der Start in das Forschungsprojekt in greifbare Nähe gerückt ist. Dazu erhalten die ausgewählten Stipendiatinnen monatlich 2.300 Euro. Der Löwinnen-Anteil stammt mit 2.000 Euro aus Mitteln der Gleichstellungsbeauftragten. Zwei der Stipendiatinnen haben Kinder; für sie können im Bedarfsfall zusätzliche Fördermittel beantragt werden. Das Stipendium läuft stets 12 Monate und kann um weitere drei bis sechs Monate verlängert werden. Empfohlen wird die Mitwirkung in der Lehre. Über Vergabe und Verlängerung der Stipendien entscheidet die Steuerungsgruppe „Gleichstellung“ unter Leitung des Rektors der Universität. Die Universität Bonn ehrt so eine der bedeutendsten Islamwissenschaftlerinnen und –wissenschaftler des 20. Jahrhunderts.
Die Patronin
Professorin Dr. Annemarie Schimmel (1922-2003) war ab 1961 als Professorin für Arabistik und Islamkunde an die Universität Bonn tätig. 1967 wurde sie an die Harvard University (USA) berufen und kehrte 1992 als Honorarprofessorin zurück an die Universität Bonn. 1995 wurde Annemarie Schimmel vom Börsenverein des deutschen Buchhandels der Friedenspreis für ihr Lebenswerk verliehen.
Weitere Informationen:
Sandra Hanke
Gleichstellungsbeauftragte der Universität Bonn
Tel: 73-7490, E-Mail: gleichstellung@uni-bonn.de
www.gleichstellung.uni-bonn.de