30. November 2016

Waschbeton und Vasarely: das Bonner Juridicum unter die Lupe genommen Waschbeton und Vasarely: das Bonner Juridicum unter die Lupe genommen

Werkstatt Baukultur Bonn nimmt erstmals Universitätsbau in ihre Architektur-Reihe auf

Frisch erschienen ist der Architekturführer zum Bonner Juridicum. Erarbeitet hat ihn die Werkstatt Baukultur Bonn am Kunsthistorischen Institut gemeinsam mit der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät. Auf 48 reich bebilderten Seiten gibt es viel zu entdecken: zum Beispiel über die Einflüsse der Bauhausarchitektur, über die imposante Wandgestaltung von Victor Vasarely oder über die Springbrunnen, die früher in den Innenhöfen plätscherten.

Architekturführer zum Bonner Juridicum
Architekturführer zum Bonner Juridicum - Klein aber fein: Frisch erschienen ist der Architekturführer zum Bonner Juridicum im handlichen DIN-A6-Format © Werkstatt Baukultur Bonn
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Das Juridicum ist ein beeindruckendes Beispiel für die Architektur der Nachkriegsmoderne. Auch wenn viele die Fassade heute als trostlos empfinden und als "Waschbeton" abtun, weist der Bau viele Qualitäten auf. So handelt es sich beispielsweise gar nicht um Beton, sondern um einen besonders edlen Putz, der die Außenhaut prägt und der heute natürlich dringend gereinigt werden müsste. Das 1967 fertiggestellte Gebäude der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn sollte zusammen mit dem wenig älteren Bau der Universitäts- und Landesbibliothek dem Stadtbild ein neues Gesicht verleihen, es wurde als Ausdruck einer modernen Zeit und von Effektivität gesehen.
Schon bald nach der Einweihung war sich die Fachwelt einig: Das Juridicum zählte - und zählt bis heute - zu den herausragenden Neubauten der Bonner Universität. Grund genug für die Werkstatt Baukultur Bonn, es als ersten Universitätsbau in ihre Architekturführer-Reihe aufzunehmen. Rechtzeitig vor dem 50. Jubiläum der Einweihung im kommenden Jahr.

Auch der sechste Architekturführer der Bonner Werkstatt Baukultur nähert sich in bewährter Weise dieser Reihe dem Juridicum mit historischen Bildern, Detailaufnahmen, Baugeschichte sowie einem kurzen Pressespiegel. So wird weit mehr als ein reiner Zustand beschrieben.

»Die zeitlose Baugestaltung des Juridicums, die großzügigen Foyers und Außenanlagen sowie die geschickte räumliche Aufteilung des Baukörpers in Hörsaal-, Bibliotheks- und Institutsbereiche überzeugen auch heute noch«, schreibt Rainer Hüttemann, seit 2014 Dekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät, in seinem Grußwort und mahnt an: »Leider werden diese inneren Werte gegenwärtig durch den ungepflegten äußeren Zustand überdeckt. Auch das Vasarely-Mosaik ist inzwischen gefährdet. Es ist an der Zeit, dass die ursprüngliche Qualität des Gebäudes durch eine umfassende Außensanierung wiederhergestellt wird.«

Die Werkstatt Baukultur Bonn ist eine 2011 gegründete Kulturgruppe am Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn, bestehend aus Absolventen und Studierenden der Kunstgeschichte. Sie geht zurück auf die "Initiative Beethovenhalle", deren ehrenamtliches Engagement für die bedeutende Bonner Stadthalle 2010 mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz ausgezeichnet worden ist.

Das Heft ist erhältlich im Buchhandel, bei Führungen der Werkstatt Baukultur Bonn sowie auf Bestellung per E-Mail an versand@baukultur-bonn.de und unter http://www.edition-ka.de/architekturfuehrer

JURIDICUM
Architekturführer der Werkstatt Baukultur Bonn, Band 6.
48 Seiten, ISSN 2196-5757.

Informationen und Kontakt:
Werkstatt Baukultur Bonn
E-Mail: info@baukultur-bonn.de

 

 

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