Das Gefühl der Angst sichert evolutionsgeschichtlich gesehen das Überleben. Denn es schützt davor, in gefährlichen Situationen unverantwortliche Risiken einzugehen. Zudem kann beispielsweise ein bisschen Lampenfieber die Aufmerksamkeit bei Prüfungen erhöhen. Doch schätzungsweise jeder zehnte Mensch in Deutschland entwickelt eine Angststörung. Es kann sich dabei beispielsweise um die Angst vor Spinnen, Spritzen, geschlossenen Räumen oder dem Kontakt zu Menschen sowie aber auch eine unbegründete Sorge vor eventuellen Unglücken oder eine Panikstörung handeln. Der Gefühlszustand tritt dann häufig und unangemessen heftig auf, so dass die Betroffenen vermeintlich gefährliche Situationen vermeiden. „Die Angst beeinträchtigt zunehmend den Alltag und vermindert die Lebensqualität“, sagt Privatdozent Dr. Rupert Conrad, Oberarzt und Forschungsleiter an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie.
Angststörungen sind mit Psychotherapie gut behandelbar, aber auch der Einsatz von Psychopharmaka kann sinnvoll sein. „Vor allem die Verhaltenstherapie, eine besondere Form der Psychotherapie, hat sich bewährt und erzielt sehr gute Erfolgsquoten“, sagt Dr. Ingo Wegener, Leitender Psychologe für Verhaltenstherapie an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Dabei werden die Betroffenen bei freiwilligen Übungen mit den jeweiligen vermiedenen Angstauslösern konfrontiert. Anders als bei dem Vermeidungsverhalten, das bei Ängsten in der Regel auftritt, machen die Patienten hierdurch die Erfahrung, dass die befürchteten Katastrophen gar nicht eintreten. In der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Bonn werden diese verhaltenstherapeutischen Methoden mit tiefenpsychologischen Ansätzen erfolgreich kombiniert. Auf der kostenlosen Informationsveranstaltung geben Conrad und Wegener einen Überblick über Angsterkrankungen und mögliche Therapien. Nach den Vorträgen besteht die Gelegenheit, Fragen an die Referenten des Universitätsklinikums Bonn zu stellen.
Kontakt für die Medien:
Privatdozent Dr. Rupert Conrad
Oberarzt und Forschungsleiter
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-16299
E-Mail: Rupert.Conrad@ukb.uni-bonn.de
Dr. Ingo Wegener
Leitender Psychologe für Verhaltenstherapie
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-16299
E-Mail: ingo.wegener@ukb.uni-bonn.de