Eine gute Kommunikation zwischen Arzt und Patient verbessert augenscheinlich signifikant den Erfolg einer Prostatakrebs-Therapie. In diese Richtung weisen zumindest die Ergebnisse einer Studie in der urologischen Fachzeitschrift BJU international. In der Arbeit wurden Daten von fast 1.800 Männern der HAROW-Studie ausgewertet, denen die Prostata aufgrund eines Karzinoms entnommen worden war. Dazu kooperierten Forscher der Universitäten Bonn und Köln mit der Stiftung Männergesundheit. Die vorab online veröffentlichte Studie erscheint demnächst in der Druckfassung.
Nickel löst bei Kontakt mit der Haut häufig entzündliche Reaktionen aus. Nicht so im Mund: Dort zeigt sich die Schleimhaut gegenüber dem Metall erstaunlich tolerant. Zahnmediziner des Universitätsklinikums Bonn liefern nun neue Erkenntnisse zu diesem Phänomen. Wer eine Zahnspange trägt, kann sich demnach möglichweise freuen: Eventuell sorgt diese nämlich nicht nur für ein makelloses Gebiss, sondern vermindert gleichzeitig das Risiko einer Nickelallergie. Die Studie erscheint in Kürze im „Journal of Allergy and Clinical Immunology“. Sie ist bereits online abrufbar.
Im Tierreich ist Kalziumphosphat weit verbreitet: Aus dem sehr harten Mineral bestehen zum Beispiel Knochen oder auch Zähne. Forscher der Universität Bonn haben nun erstmals entdeckt, dass Kalziumphosphat zur mechanischen Stabilisierung auch in höheren Pflanzen vorkommt. Bei den Blumennesselgewächsen (Loasaceae) verleiht das Mineral den Nesselhaaren den nötigen „Biss“. Es härtet die Haare, die der Abwehr von Tierfraß dienen. Bei unseren heimischen Brennnesseln bestehen die schmerzhaften Nesselhaare dagegen aus glasartigem Silizium. Die Ergebnisse werden nun im Fachjournal „Scientific Reports“ vorgesellt.
Wie Nahrungsbestandteile und Umweltfaktoren das Immunsystem beeinflussen, hat ein internationales Forscherteam unter Federführung des LIMES-Instituts und des Exzellenzclusters ImmunoSensation der Universität Bonn aufgeschlüsselt. An einen wichtigen Regler, den Ah-Rezeptor, können unterschiedliche Substanzen binden, die im Darm vorkommen. Dieses System wird wiederum durch den Ah-Rezeptor-Repressor reguliert und beeinflusst so die Stärke der Immunantwort. Ist der Regler bei bakteriellen Infektionen nicht richtig justiert, kann es zum Beispiel zum lebensbedrohlichen septischen Schock kommen. Die Ergebnisse sind nun im Fachjournal „Scientific Reports“ veröffentlicht.
Eine gute Aufklärung über ihre Erkrankung kann die Lebensqualität von Brustkrebs-Patientinnen deutlich steigern. Auf diesen Zusammenhang weisen Wissenschaftler der Universitäten Köln und Bonn sowie der Deutschen Krebsgesellschaft in einer aktuellen Studie hin. Als erste Konsequenz haben die Forscher eine Art Checkliste erarbeitet. Damit können Betroffene beim Arztgespräch sicherstellen, alle für sie wichtigen Aspekte angesprochen zu haben. Die Druckfassung der vorab online veröffentlichten Arbeit erscheint im Mai in der Zeitschrift „Patient Education and Counseling“.
Derzeit sind über 1000 verschiedene Krebserkrankungen bekannt, die sich hinsichtlich der Therapien und Überlebenschancen voneinander unterscheiden. Einen international anerkannten Standard zur richtigen Einordnung von Krebserkrankungen stellt die Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dar, die nach den verschiedenen von den Krebserkrankungen betroffenen Organsystemen unterteilt ist. An der aktuellen Fassung dieser „Bibel“ für die Tumorklassifikation des Urogenitaltraktes und des zentralen Nervensystems waren vier Pathologen der Universität Bonn beteiligt. Sie haben dabei neueste wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt.
Für Kinder und Jugendliche mit starkem Übergewicht gibt es in Bonn ein Adipositas-Schulungsprogramm. In Kooperation mit dem Förderverein Psychomotorik Bonn e.V. und der Familienbildungsstätte Bonn bietet das Universitätsklinikum Bonn das einjährige Therapieprogramm „DURCH DICK UND DÜNN“ an. Ziel ist ein langfristiger Gewichtsverlust, den die Teilnehmer zusammen mit ihren Eltern anstreben. Interessierte Familien können sich am Donnerstag, 19. Mai, an der Universitäts-Kinderklinik, Adenauerallee 119, um 16:30 Uhr informieren. Eine Anmeldung zum Info-Nachmittag ist unter der Mobil-Telefonnummer 0151 / 582 336 54 oder http://www.adipositas-uni-bonn.de/infonachmittag/ möglich.
Forscher aus Deutschland und den USA haben einen wichtigen Mechanismus identifiziert, mit dem das Gedächtnis vom Erinnerungs- in den Merkmodus umschaltet. Die Studie wirft möglicherweise auch ein neues Licht auf die zellulären Ursachen von Demenzerkrankungen. Die Arbeit stand unter Federführung der Universität Bonn und des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE). Sie erscheint im renommierten Fachblatt „Neuron“.