Der Klimawandel hat insbesondere im Afrika südlich der Sahara dramatische Folgen. Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung der Universität Bonn hat berechnet, dass dort bis zum Ende des Jahrhunderts das Anbaupotenzial von drei wichtigen Grundnahrungsmitteln stark sinkt: bis zu 30 Prozent der Anbaugebiete von Mais und Bananen sowie bis zu 60 Prozent der Bohnenanbaugebiete sind davon betroffen. Um weiterhin lebenswichtige Grundnahrungsmittel produzieren zu können, muss sich die Landwirtschaft auf grundlegende Veränderungen vorbereiten. Für diese Anpassungsstrategien berechneten die Forscher erstmals klare Zeitfenster. Die Ergebnisse sind nun im Fachjournal „Nature Climate Change“ veröffentlicht.
Personalchefs von Unternehmen sind ständig mit der Herausforderung konfrontiert: Wie lassen sich aus der Fülle von Bewerbern die geeignetsten Kandidaten für einen bestimmten Job finden? Die Noten von Hochschulabsolventen allein sind wenig aussagekräftig. Der Ökonom Dr. Jan Bergerhoff von der Universität Bonn hat mit einem Kollegen aus Maastricht eine Methode entwickelt, wie sich die Abschlüsse von Bewerbern besser miteinander vergleichen lassen. Für ihre Unternehmensgründung werden sie mit einem EXIST-Stipendium des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert.
Mit Hochdruck suchen Physiker weltweit nach neuen Phänomenen aus der Welt der kleinsten Partikel. Eine wichtige Rolle spielt dabei der neue Teilchenbeschleuniger „SuperKEKB“ am japanischen Forschungszentrum für Hochenergiephysik KEK in Tsukuba in der Nähe von Tokio. Anders als der Large Hadron Collider (LHC) am CERN wird diese neuartige Maschine statt in der Energie der Teilchenkollisionen den Weltrekord in der Intensität der Teilchenstrahlen halten. Kürzlich hat dieser „Partikeljäger“ erfolgreich mit dem Testbetrieb begonnen. Wissenschaftler der Universität Bonn sind an der Entwicklung des „Belle II-Detektors“ am SuperKEKB beteiligt.
Die Erregungsmuster im Gehirn sind fein austariert. Als Gegenspieler sorgen aktivierende und dämpfende Neurotransmitter dafür, dass eine bestimmte Bandbreite der Signalstärke nicht überschritten wird. Bei einem epileptischen Anfall jedoch gewinnt die Überaktivierung die Oberhand – dadurch gehen Nervenzellen zugrunde. Forscher des Bonner Universitätsklinikums haben eine wichtige Schlüsselposition in einer Signalkaskade entdeckt, die die empfindlichen Nervenzellen vor einem plötzlichen Absterben infolge zu starker Erregung schützen. Die Befunde eröffnen Perspektiven für die Entwicklung neuer Therapien. Die Ergebnisse werden nun im „The Journal of Neuroscience“ veröffentlicht.
Waren eigentlich die Fragen zuerst da oder die Antworten? uni-bonn.tv stellt mit einer neuen Reihe die Verbindung her, nämlich zwischen den Fragen, die Bonner Bürger immer schon stellen wollten und den Antworten der Wissenschaftler. „Frag die Bonner Forscher" heißt die neue Videoreihe, erdacht von Videojournalist Marcus Berinski und umgesetzt vom Team uni-bonn.tv.
Wer sich unfair behandelt fühlt, richtet seine Wut meist nicht nur auf den Verursacher. Häufig laden Betroffene ihre Aggressionen auch bei unbeteiligten Dritten ab, die sich dann ebenso verhalten. Wie lässt sich diese unselige Kette von unfairen Handlungen durchbrechen? Ein Forscherteam unter Federführung der Universität Bonn hat herausgefunden, dass eine Beschwerdenachricht an den Aggressor am besten hilft, Emotionen zu kontrollieren und dann die Situation neu zu bewerten. Die Ergebnisse der Studie erscheinen nun im Fachjournal “Scientific Reports”.
Physiker der Universitäten Bonn und Oldenburg haben ein Modell entwickelt, dessen Verhalten – obwohl es auf strengen Regeln basiert – sich scheinbar spontan ändern kann. Auch in der Natur kommt es häufig zu derartigen Wechseln, etwa bei der Entstehung von Migräne-Attacken oder epileptischen Anfällen. Der von den Forschern erstmalig beschriebene Mechanismus könnte dazu beitragen, Extremereignisse wie diese besser zu verstehen. Die Arbeit erscheint in Kürze im Fachmagazin Physical Review X, ist aber bereits online abrufbar.
Wissenschaftler der Universitäten Bonn, Ulm und Göttingen haben im Gehirn von Alzheimer-Patienten ein neues Peptid entdeckt, das auf Nervenzellen stark giftig wirkt. Es scheint vor allem in sehr frühen Stadien der Erkrankung gebildet zu werden. Möglicherweise eröffnet der Fund mittelfristig neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten. Die Ergebnisse erscheinen in der Fachzeitschrift „Acta Neuropathologica“.