Lippen-Kiefer-Gaumenspalten gehören zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen des Menschen. In den meisten Fällen sind hierfür genetische Veränderungen verantwortlich, die zusammen mit Umweltfaktoren zu fehlerhaften Abläufen in der Embryonalentwicklung führen. Eine neue Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe an der Universität Bonn will nun zu einem besseren grundlegenden Verständnis von der Bildung des Gesichts kommen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt in den nächsten fünf Jahren mit 1,4 Millionen Euro.
Sichere Passwortverwaltung, die Entwicklungszyklen der Baumsteigerfrösche, scheinbar bergauf rollende Kugeln und Fernsehen für zwei: Mit diesen Themen errangen heute Jungforscher beim Regionalwettbewerb Bonn/Köln von Jugend forscht/Schüler experimentieren an der Bonner Universität erste Preise. Insgesamt waren 67 Teilnehmer angetreten und präsentierten am Nachmittag in der Universitätsaula 33 Forschungsprojekte der Öffentlichkeit. Die Erstplatzierten qualifizierten sich als Regionalsieger für die Teilnahme am Landeswettbewerb.
Wenn Babys zu klein geboren werden, kann eine Störung der Plazenta der Grund sein. Betroffene haben später ein höheres Risiko, zum Beispiel an Fettleibigkeit oder Diabetes zu erkranken. Ein Forscherteam unter Federführung von Pathologen des Universitätsklinikums Bonn hat nun an Mäusen die Ursachen dieser Kleinwüchsigkeit erforscht: Ohne das Gen für den Transkriptionsfaktor TFAP2C ist eine normale Entwicklung der Plazenta nicht möglich. Die Ergebnisse sind vorab online veröffentlicht, die finale Fassung wird in der Ausgabe des Fachjournals „Development“ am 29. Februar erscheinen.
Mehr als 70 Jahre lang führten fossile Gliederfüßer aus dem französischen Quercy ein Schattendasein, weil sie äußerlich schlecht erhalten waren. Mit Hilfe der Synchrotronstrahlungsquelle ANKA am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat ein internationales und interdisziplinäres Forscherteam unter maßgeblicher Beteiligung der Universität Bonn nun die 30 Millionen Jahre alten Käferfossilien durchleuchtet. Die inneren Strukturen sind so detailliert überliefert, dass eine umfangreiche Beschreibung und eine Stammbaumanalyse der Käfer möglich waren. Die Ergebnisse dieser Studie sind nun in der Fachzeitschrift „eLIFE“ erschienen.
Die neue Graduiertenschule Clinical and Population Science (CPS) der Universität Bonn bietet Doktoranden ein internationales, forschungsorientiertes Ausbildungsprogramm. Sie vermittelt alle Aspekte der patientenorientierten klinischen Forschung und der Epidemiologie mit einem methodischen Schwerpunkt auf Genetik, bildgebende Verfahren und Biostatistik.
Mit ihrem Chitinpanzer wirken Insekten nahezu unverwundbar - doch wie die Ferse von Achilles in der griechischen Mythologie ist auch diese beeindruckende Rüstung angreifbar: Wissenschaftler der Universitäten Bonn und Leipzig haben an Taufliegen (Drosophila) herausgefunden, mit welchen molekularen Prozessen sich diese schützende Umhüllung angreifen lässt. Für die korrekte Produktion des Panzers sind vor allem das Enzym Chitinase 2 und der Wachstumsfaktor idgf6 von entscheidender Bedeutung. Die Ergebnisse sind für die Bekämpfung von Schädlingen relevant und werden nun im Fachjournal “Scientific Reports” veröffentlicht.
In der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Bonn finden regelmäßig wechselnde Kunstausstellungen statt. Diesmal stellt die Kunsttherapie Werke von Dr. Norbert Engelhard aus. Für den 86-Jährigen ist der Malprozess eine Hilfe bei Altersbeschwerden. Denn das Eintauchen in die Welt der Farben böte den überraschenden Effekt, Distanz zu den Problemen im Alter zu gewinnen. Die Ausstellung „Von der Gegenständlichkeit zur Abstraktion – ein bildnerisches Experiment“ ist bis 20. April im Erdgeschoss der Klinik auf dem Venusberg-Campus Süd zu sehen.
Bei der Erforschung der Folgen des Klimawandels wurde bislang unterschätzt, wie stark der Meeresspiegel ansteigt, indem sich das Wasser in den Ozeanen durch zunehmende Erwärmung ausdehnt. Ein Forscherteam unter Federführung der Universität Bonn hat nun anhand von Satellitendaten berechnet, dass dieser Effekt in den vergangenen zwölf Jahren fast doppelt so stark war wie bislang angenommen. Damit könnte zum Beispiel das Risiko für Sturmfluten deutlich ansteigen. Die Wissenschaftler stellen ihre Ergebnisse im renommierten Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America“ (PNAS) vor.