„Im ersten Semester müssen die Studierende mehr als cirka 200 japanische und sinojapanische Schriftzeichen lernen“, berichtet die Lektorin für japanische Sprache Kana Eto, die neben ihrer Lehrtätigkeit die heutige Sprachklausur in neuer Form vorbereitet hatte. Im Basismodul Japanisch I legten rund 60 Teilnehmer die Prüfung erstmals am Computer ab. Die eKlausur im Hochschulrechenzentrum dauerte rund 90 Minuten.
Die Voraussetzungen hatte Rachid Rabah geschaffen, der als Informatiker im eCampus Team für die technischen Aspekte der eKlausur zuständig ist. „Für die Prüfung war es erforderlich, die Tastatur mit den lateinischen Buchstaben entsprechend für die japanischen Schriftzeichen zu belegen“, berichtet eCampus-Teamleiterin Elin Behrens. Ein spezielles Eingabeprogramm löste das Problem, indem für jede Tastenkombination auf dem Bildschirm ein Auswahlmenü mit verschiedenen Schriftzeichenkombinationen angeboten wurde. Tippten die Prüflinge auf einen Buchstaben der Computertastatur, konnten sie die korrekten japanischen Zeichenkombinationen auswählen.
Die Aufgaben hat das Team vom Arbeitsbereich Japanische Sprache der Abteilung für Japanologie und Koreanistik erstellt. Das bisher gesammelte sprachdidaktische Wissen musste in neue elektronische Form übersetzt werden. Erst durch die enge Zusammenarbeit mit dem eCampus-Team sowie die Unterstützung vom Programm QSL (Gemeinsam für mehr Qualität und Lehre) und dem Studiengangsmanagement des Instituts für Orient- und Asienwissenschaften kam das Projekt „eKlausur für die japanische Sprache“ zustande.
Als Ergebnis des gelungenen interinstitutionellen Projekts entstand eine neue Prüfungsform, zu der auch Hörverständnisfragen und Formulierungen auf Papier gehören. Mit Letzterem sollten die Studierenden zeigen, dass sie die japanischen Zeichen richtig schreiben konnten. „Für die Lehrenden ist die Umstellung auf eKlausuren zunächst mit einen höheren Aufwand verbunden“, sagt Behrens. „Doch die Korrekturen gehen viel schneller und die Studierenden bekommen zügiger ihre Prüfungsergebnisse.“ Darüber hinaus ist der Zeitaufwand nicht mehr so groß, wenn erst einmal ein Fragepool für künftige Klausuren aufgebaut ist.
Die Möglichkeiten von eKlausuren sind schier unbegrenzt: Mit Zuordnungsfragen, Bildmarkierungsfragen, Freitext und Multimedia – wie Video und Audio – ist die Palette der Testvarianten deutlich größer als nur auf Papier. Behrens ist zuversichtlich, dass bald die Marke der 20.000. eKlausur an der Universität Bonn geknackt wird. Um die Möglichkeiten des eKlausursystems kennenzulernen, bietet das eCampus-Team Schulungen für Lehrkräfte an.
Kontakt:
Elin Behrens
Teamleitung eCampus
Tel. 0228/733449
E-Mail: ebehrens@uni-bonn.de