Schwere Zeiten erlebte die deutsche Wissenschaft im Jahr 1917. Bedingt durch den auszehrenden Weltkrieg hatte die Universität Bonn große Schwierigkeiten, den Universitätsbetrieb aufrechtzuerhalten. Es war der Industrielle Carl Duisberg, der die Initiative ergriff und mit Gleichgesinnten die „Gesellschaft der Freunde und Förderer der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn“ gründete. Die „GEFFRUB“ fusionierte rund neun Jahrzehnte später mit dem jungen Alumni-Club der Universität zur „Universitätsgesellschaft Bonn – Freunde, Förderer, Alumni e.V.“ (UGB) mit aktuell rund 2.000 Mitgliedern.
Unter dem Motto „100 Jahre fördern feiern – Ein Fest in guter Gesellschaft“ feierte die Universitätsgesellschaft Bonn in der Aula im Hauptgebäude der Universität ihren runden Geburtstag mit zahlreichen Mitgliedern und geladenen Gästen.
UGB-Vorsitzender Michael Kranz erinnerte an die Schwierigkeiten, die es in 100 Jahren immer wieder zu überwinden galt, etwa Kriege und Währungsreformen: „Es hat immer wieder Menschen und Unternehmen gegeben, die erneut Geld gesammelt und einen Neuanfang gewagt haben.“ Stolz verwies er auf die heutigen Errungenschaften der Gesellschaft, vor allem die Förderung von „Deutschlandstipendien“, die Verleihung von Preisen für wissenschaftliches und studentisches Engagement und der erfolgreiche Umbau der Remise am Poppelsdorfer Schloss zu einem repräsentativen Gebäude mit Gastronomie und Veranstaltungsmöglichkeiten.
Rektor Prof. Dr. Michael Hoch beglückwünschte die Gesellschaft zu ihrer Beständigkeit trotz aller Widernissen im Verlauf ihrer Geschichte. „Kriege und Wirtschaftskrisen konnten die Gesellschaft nicht davon abhalten, ihr primäres Ziel unbeirrt weiterzuverfolgen: die Universität Bonn in ihrem Streben nach wissenschaftlicher Erkenntnis zu unterstützen. Heute ist die Universitätsgesellschaft Bonn einer der engsten Partner, den die Universität im Bereich der Förderung von Kultur, Nachwuchstalenten, Initiativen und der universitären Gemeinschaft hat und auf den sie sich stets verlassen kann. Die UGB ist ein Ermöglicher im besten Sinne des Wortes. Wir sind dankbar, dass es Sie gibt.“
Oberbürgermeister Ashok-Alexander Sridharan lobte das zivilgesellschaftliche Engagement der UGB-Mitglieder zum Wohle der Universität und der Stadt. Spontan entschloss er sich daraufhin, selbst Mitglied der Universitätsgesellschaft zu werden – ein Vorbild, dem viele Bürger folgen sollen, wie UGB-Vorsitzender Michael Kranz hofft.
Im Rahmen der Feierlichkeiten wurden ein Jubiläumsfilm vorgestellt, der von uni-bonn.tv erarbeitet wurde. Außerdem wurde das von der UGB geförderte Buchprojekt „Die Rheinische Wunderkammer“ zum 200-jährigen Bestehen der Universität vorgestellt. Das Buch wurde vom stellvertretenden Pressesprecher der Universität, Klaus Herkenrath, und dem Leiter des Universitätsarchivs, Dr. Thomas Becker, herausgegeben. Der bekannte Bonner Fotograf Volker Lannert steuerte einen Großteil der Bilder der Objekte bei, die allesamt aus den Museen und Sammlungen der Universität Bonn stammen. Als Präsentator des neuen Buchs hatte die UGB den Chefradakteur des Bonner General-Anzeigers, Dr. Helge Matthiesen, gewonnen.
Eingerahmt wurde der Abend in einem „Jahrhundert voller Musik“ durch Beiträge verschiedener Ensembles der Universität unter der Leitung von Universitätsmusikdirektor Jörg Ritter. Der Jazzchor eröffnete die Festveranstaltung mit einem Flashmob: Rund 30 Mitglieder des Chores hatten sich unter das Publikum gemischt und intonierten zu Beginn das Stück „Black or white“ von Michael Jackson. Außerdem traten das Ensemble Campus Brass und das Kammerorchester der Universität mit Stücken von Igor Strawinsky und Irving Berlin auf. Zum Abschluss des „offiziellen Teils“ spielten und sangen alle Musiker zusammen mit dem Publikum die alte Studentenweise „Gaudeamus Igitur“.
Sonderausstellung
Anlässlich des UGB-Jubiläums ist im Universitätsmuseum Bonn (Hauptgebäude, Eingang am Kaiserplatz) eine Sonderausstellung unter dem Titel „100 Jahre Universitätsgesellschaft Bonn“ zu sehen. Sie ist bis 13. Dezember 2017 zu den normalen Öffnungszeiten des Universitätsmuseums (Mittwoch bis Sonntag von 12:00 Uhr bis 16:30 Uhr) zugänglich.
Kontakt:
Universitätsgesellschaft Bonn
Jennifer Hochrebe
Tel. 0228/737021
E-Mail: ugb@uni-bonn.de