Durch enorme Belastungen im Alltag nutzen unsere Gelenke mehr oder weniger mit der Zeit ab. Am häufigsten sind Bein- und Wirbelgelenke von einer so genannten Arthrose betroffen. Ab einem Alter von 65 Jahren leidet etwa jeder zweite Mensch in Deutschland unter Gelenkverschleiß. Trotzdem betrifft es keineswegs nur Senioren, denn allein schon eine unglückliche Bewegung im Alltag schädigt mitunter den Gelenkknorpel langfristig. „Keiner sollte ernsthafte Schmerzen ignorieren, sondern zum Arzt gehen“, empfiehlt Prof. Dr. Dieter Christian Wirtz, Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Bonn. Zwar ist Arthrose nicht heilbar, doch lassen sich die die Beschwerden durch geeignete konservative Maßnahmen wie Krankengymnastik und Medikamente erheblich verbessern. „Doch wenn gar nichts hilft, ist oft eine Operation der einzige Ausweg“, sagt Prof. Wirtz.
Ältere Menschen brauchen mehr Zuwendung
Aufgrund einer besseren Narkose und moderner OP-Techniken können immer mehr ältere Menschen operiert werden. „Die Versorgung vor, während und nach der Operation muss auf die speziellen Bedürfnisse hochbetagter Patienten angepasst sein“, betont Prof. Wirtz. Denn Probleme im Alter wie Osteoporose, Demenz, Sturzprophylaxe sowie die Auswirkungen von Mehrfacherkrankungen im Alter müssen berücksichtigt werden. Ein besonderes Risiko für diese Patienten ist beispielsweise das so genannte perioperative Altersdelir, eine im Zusammenhang mit einer Operation auftretende Verwirrtheit. Daher gibt es an der Bonner Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie ein neues, ganzheitliches Behandlungskonzept. Dazu kooperiert das Universitätsklinikum Bonn mit dem Bonner Malteserkrankenhaus, dessen Spezialisten der Altersmedizin die hochbetagten Patienten mitbetreuen. Neben der Geriatrie und der orthopädischen oder unfallchirurgischen Versorgung ist die dritte Säule des neuen Konzepts eine speziell auf die Rehabilitation des älteren Menschen abgestimmte Krankengymnastik und Pflege. Ziele sind unter anderem, Sturzprävention und Vermeidung von Pflegebedürftigkeit des älteren, mehrfacherkrankten Patienten.
Zusammen mit Prof. Wirtz informieren Priv.-Doz. Dr. Jan Schmolders und Dr. Philip Rößler, Ärzte an der Bonner Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, rund um das Thema. Die drei Ärzte gehen unter anderem den Fragen nach, wie man einer Arthrose vorbeugen kann, und welche Ursachen es dafür gibt. Zudem geben sie einen Überblick, in welchen Fällen eine konservative, eine minimal-invasive oder eine operative Behandlung das Mittel der Wahl ist und welche Nachsorge nötig ist. Dabei gehen sie besonders auf die Bedürfnisse der älteren Menschen in Bezug auf die medizinische Versorgung ein. Nach den Vorträgen besteht die Gelegenheit, Fragen an die drei Referenten vom Universitätsklinikum Bonn zu stellen.
Kontakt für die Medien:
Prof. Dr. Dieter Christian Wirtz
Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-14170
E-Mail: dieter.wirtz@ukbonn.de
Priv.-Doz. Dr. Jan Schmolders, MHBA
Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Leiter Schwerpunkt Tumororthopädie
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-14903
E-Mail: Jan.Schmolders@ukbonn.de
Dr. Philip Rößler
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287- 14268
E-Mail: philip.roessler@ukbonn.de