Das an der Universität Bonn angesiedelte Internationale Zentrum für Philosophie Nordrhein-Westfalen (IZPH) konnte im Rahmen der Delegationsreise in die französische Hauptstadt eine neue strategische Partnerschaft eingehen. Initiiert von IZPH-Direktor Prof. Dr. Markus Gabriel kam es zur Gründung eines neuen „Research Centers on New Realisms“, das durch das Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) unter Beteiligung der Université Paris I – Panthéon Sorbonne und der Universität Bonn gefördert wird.
Zentraler Gegenstand ist die gegenwärtige Rückkehr metaphysischer Philosophien sowohl in Deutschland als auch in Frankreich: Die Entwicklung in beiden Ländern soll vergleichend betrachtet und auf ihrer Basis ein gemeinsames, europäisches metaphysisches Denken entwickelt werden. Grundlage dieses Vorhabens ist ein intensiver Wissenschaftleraustausch zwischen dem IZPH und dem Institut des Sciences Juridique et Philosophique de la Sorbonne unter Leitung von Prof. Dr. Jocelyn Benoist.
„Für die Weiterentwicklung und internationale Profilbildung sowohl des Zentrums für Philosophie als auch der Bonner Geisteswissenschaften insgesamt ist das Research Center on New Realisms ein weiterer Meilenstein“, freut sich Rektor Professor Hoch anlässlich der feierlichen Vertragsunterzeichnung.
Gastprofessur des Collège de France
Von ebenfalls herausragender Bedeutung für die Universität Bonn ist die in Paris vereinbarte Fortsetzung der Ernst-Robert-Curtius-Gastprofessur des Collège de France in Bonn für weitere vier Jahre. Das 1530 gegründete Collège kooperiert weltweit mit nur 15 Universitätsstandorten über Gastlehrstühle. In Deutschland ist die Universität Bonn der einzige Partner in diesem Bereich. Die Vereinbarung mit dem Collège sieht nicht nur einen Austausch von Lehrenden, sondern auch von Postdoktoranden und Doktoranden vor. Der Austausch ist für alle Diziplinen am Collège und der Bonner Universität möglich.
Die wissenschaftliche und administrative Koordination des Austauschs hat das Rektorat Prof. Nicolas Wernert (Dekan der Medizinischen Fakultät) und dem Romanisten Dr. Willi Jung übertragen. Dank der Förderung, die bereits seit 2008 besteht, ist es in der Vergangenheit gelungen, ausgezeichnete Forscher, u. a. den Nobelpreisträger für Physik Prof. Serge Haroche, an die Universität Bonn zu holen. Für 2018 ist bereits eine interdisziplinäre Ringvorlesung bzw. ein Kolloquium über das aktuelle Thema „Hochkultur und Gewalt“ vereinbart. „Für unsere Universität ist die Fortsetzung der Ernst-Robert-Curtius-Gastprofessur ausgesprochen wichtig: Sie ist ein wesentlicher Bestandteil unserer produktiven Zusammenarbeit mit der französischen Wissenschaft“, erklärt Rektor Hoch.
Kontakt:
Dr. Kai Sicks
Dezernat Internationales
Tel. 0228/73-5950
E-Mail: ksicks@uni-bonn.de