Schäden an den Augen entstehen zunächst oft unbemerkt. Doch ein Augencheck mit den heute zur Verfügung stehenden modernen und präzisen Untersuchungsmethoden gestattet, schon früheste Krankheitszeichen zu erkennen. Eine Früherkennung ist essentiell, damit eine vermeidbare Sehbehinderung verhindert wird. „Denn die meisten Therapien sind dann am sinnvollsten einsetzbar, wenn Krankheiten noch nicht weit fortgeschritten sind und zu irreversiblen Schäden geführt haben“, sagt Prof. Dr. Frank Holz, Direktor der Augenklinik am Universitätsklinikum Bonn. Dies ist unter anderem bei der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD), beim Grünen Star und bei zuckerbedingter Netzhauterkrankung der Fall, den häufigsten Ursachen für Erblindungen in Industrienationen. So empfiehlt Prof. Holz zu einem Augencheck ab dem 50. Lebensjahr in einem Abstand von zwei Jahren. Verkehrsteilnehmer sollten bereits ab dem 40. Lebensjahr ihre Augen alle zwei Jahre durchchecken lassen, denn etwa jeder dritte Autofahrer sieht nicht gut genug.
Wann muss ein Kind zum Augencheck?
Bei sichtbaren Auffälligkeiten wie Augenzittern, Hornhauttrübungen, großen lichtscheuen Augen oder Hängelidern sollen Eltern sofort mit ihrem Kind zum Augenarzt gehen. Bei einem erhöhten Risiko für Schielen, Fehlsichtigkeit oder erblichen Augenerkrankungen ist ein Augencheck in einem Alter von sechs bis zwölf Monaten sinnvoll. Zwischen zwei und drei Jahren sollen alle übrigen, auch unauffällige Kinder zur Vorsorge, um Fehlsichtigkeit und ein leichtes Schielen frühzeitig zu erkennen. „Besonders einseitige Beeinträchtigungen werden oft zu spät erkannt“, sagt Prof. Dr. Bettina Wabbels, Oberärztin an der Bonner Universitäts-Augenklinik. Schielerkrankungen können ebenfalls bei Erwachsenen auftreten, die auch in diesem Alter gut behandelbar sind. Prof. Wabbels rät daher Erwachsenen bei Schielen oder Problemen mit den Augenlidern Rat bei einem Augenarzt zu suchen. Zusammen mit Prof. Holz informiert sie auf der kostenlosen Veranstaltung rund um das Thema „Augencheck“. Nach den Vorträgen besteht die Gelegenheit, Fragen an die zwei Referenten vom Universitätsklinikum Bonn zu stellen.
Kontakt für die Medien:
Prof. Dr. Frank G. Holz
Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-14170
E-Mail: Frank.Holz@ukb.uni-bonn.de
Prof. Dr. Bettina Wabbels
Leitung der Abteilung für Orthoptik
Universitäts-Augenklinik am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-15612 (Anmeldung Orthoptik)
Email: bettina.wabbels@ukbonn.de