19. April 2017

Bonner Meteorologin Insa Thiele-Eich erhält Ausbildungsplatz zur Astronautin Bonner Meteorologin Insa Thiele-Eich erhält Ausbildungsplatz zur Astronautin

Die Entscheidung ist gefallen: Insa Thiele-Eich, Meteorologin an der Universität Bonn, hat sich gemeinsam mit der Eurofighter-Pilotin aus Köln, Nicola Baumann, im Finale der Initiative „Die Astronautin“ gegen vier weitere Kandidatinnen durchgesetzt. Die beiden Frauen erhalten die zwei begehrten Ausbildungsplätze zur Astronautin. Eine von ihnen soll noch vor 2020 als erste deutsche Astronautin zu einer Forschungsmission auf die ISS fliegen.

Die beiden angehenden Astronautinnen-Auszubildenden
Die beiden angehenden Astronautinnen-Auszubildenden - (v.l.n.r.) Insa Thiele-Eich und Nicola Baumann. © (v.l.n.r.) Insa Thiele-Eich und Nicola Baumann.
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Insa Thiele-Eich bestand die medizinisch-psychologische Eignungsauswahl des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, die an die ESA-Standards zur Astronautenauswahl angelehnt ist. Damit ist sie aus fachlicher, medizinischer und psychologischer Sicht ideal für eine Forschungsmission auf der ISS geeignet. Das letzte Wort hatte eine Jury. Die ihre Entscheidung auf einen acht Kriterien umfassenden Katalog gründete. Für den Job als erste deutsche Astronautin im All bewarben sich über 400 Frauen aus der ganzen Bundesrepublik.

Insa Thiele-Eich, Jahrgang 1983, geboren in Heidelberg, ist Meteorologin und wissenschaftliche Koordinatorin am Meteorologischen Institut der Universität Bonn. Sie hat Meteorologie an der Universität in Bonn studiert. Die Meteorologin ist die wissenschaftliche Koordinatorin des Sonderforschungsbereichs TR 32, „Patterns in Soil-Vegetation-Athmosphere Systems - Monitoring, Modelling and Data Assimiliation“. Im TR 32 geht es um Grundlagenforschung für eine verbesserte Wetter- und Klimavorhersage. Schwerpunkt der Arbeit von Insa Thiele-Eich ist die Untersuchung von Austauschprozessen, zum Beispiel Wasser- und Energie-Austausch zwischen Boden, Vegetation und Atmosphäre. Parallel untersucht die angehende Astronautin in ihrer Doktorarbeit die Auswirkungen des Klimawandels auf Bangladesch.

Brigitte Zypries, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie und Koordinatorin der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, sagte zu der Entscheidung: „Mit Insa Thiele-Eich und Nicola Baumann schickt Deutschland zwei hervorragende Frauen in die Ausbildung zur Astronautin. Ich bin mir sicher, sie werden viele Frauen und Mädchen ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen. Sie sind gute Vorbilder, um auch andere junge Frauen für technisch-naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern. Unsere Wirtschaft braucht mehr hochqualifizierte Fachkräfte insbesondere in der Hochtechnologiebranche der Luft- und Raumfahrt, die so wichtig für den Standort Deutschland ist.“

Die nächsten Schritte

Nicola Baumann und Insa Thiele-Eich werden voraussichtlich im dritten Quartal 2017 die Ausbildung zur Astronautin starten. Die Ausbildung dauert mindestens zwei Jahre. In ihrem Verlauf entscheidet sich, welche der beiden Frauen zur ISS fliegt. Der erste Trainingsabschnitt soll durch die Crowdfunding-Kampagne finanziert werden, die noch bis zum 30. April 2017 läuft.

Weitere Informationen:
https://www.startnext.com/dieastronautin

 

Fotos und weitere Informationen gibt es in dieser Online-Meldung der Uni Bonn.
 

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