26. September 2018

12.500 Euro für ALS-Ambulanz erlaufen 12.500 Euro für ALS-Ambulanz erlaufen

Etwa 1.500 Menschen in Nordrhein-Westfalen sind von der Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) betroffen. Sie leiden an fortschreitenden Muskellähmungen. Hilfe finden sie an der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie des Universitätsklinikums Bonn, einem der wenigen spezialisierten Zentren in Deutschland. Der ALS-Verein „Alle Lieben Schmidt e.V.“ unterstützt jetzt die dortige Anlaufstelle – die Motoneuronambulanz – mit einer großzügigen Spende dank eines Spendenlaufs in Linnich.

Linnicher Spendenlauf 2018 für ALS-Patienten:
Linnicher Spendenlauf 2018 für ALS-Patienten: - Zusammen mit Initiator Bruno Schmidt (2.v.re) und PD Dr. Patrick Weydt (2.v.li) laufen die Medizin-Doktoranden Barbara Radermacher (re) und Maher Zoubi (li) mit; © privat
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.

Der 4. Linnicher Spendenlauf fand jetzt am Samstag, 22. September, zugunsten der Patienten-Initiative um den ALS-Betroffenen Bruno Schmidt und dem Verein „Running for Kids“ mit einem Rekordergebnis statt. Denn am Ende stand auf dem Rundenzähler die Zahl von 22.287, die letztendlich eine Spendensumme von etwa 44.000 Euro einbrachte. So kann Bruno Schmidt im Namen des ALS-Vereins bald Vertretern der Motoneuronambulanz am Universitätsklinikum Bonn, deren Patient er zudem ist, einen Scheck in Höhe von mindestens 12.500 Euro überreichen. „Von ALS betroffene Menschen sind darauf angewiesen, dass sie eine Anlaufstelle in einem spezialisierten Zentrum haben.“, bedankt sich PD Dr. Patrick Weydt, Leiter der Motoneuronambulanz. Dort werden im Jahr 200 ALS-Patienten aus ganz Deutschland betreut.

ALS ist nicht heilbar, aber behandelbar

Im Verlauf einer ALS gehen Nervenzellen, die Befehle an die Muskeln übermitteln, nach und nach zugrunde. „Dies ist ein nicht mehr umkehrbarer Prozess, der sich meist als erstes mit Muskelschwäche und Muskelschwund in den Armen oder Beinen äußert“, sagt Weydt. „Viele sind schon früh auf einen Rollstuhl angewiesen.“ Zudem haben Betroffene Schwierigkeiten zu schlucken, zu sprechen oder zu atmen. ALS ist nicht heilbar und führt oft innerhalb von nur wenigen Jahren zum Tod. „Doch es gibt auch untypische Beispiele wie den kürzlich verstorbenen Astrophysiker Stephen Hawking, der 55 Jahre mit der Krankheit lebte“, sagt Weydt.

Die Motoneuronambulanz am Universitätsklinikum Bonn ist auf die Behandlung von ALS-Patienten spezialisiert. Dabei geht es unter anderem um lebenswichtige Hilfen bei Atmung und Ernährung sowie um Unterstützung bei Kommunikation und Mobilität – wesentliche Faktoren für die Lebensqualität. Die jetzige Spende des Vereins „Alle Lieben Schmidt“ fließt in deren Patientenversorgung und in deren Forschung, die einen Beitrag zum besseren Verständnis des Krankheitsverlaufs leisten und somit Wege zu ALS-Medikamenten aufzeigen soll.

Mehr Informationen zu dem ALS-Verein „Alle Lieben Schmidt“ gibt es unter:
http://www.alleliebenschmidt.de/

Mehr Informationen zur Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie gibt es unter:
https://neurodeg.uni-bonn.de/

Linnicher Spendenlauf 2018 für ALS-Patienten:
Linnicher Spendenlauf 2018 für ALS-Patienten: - (v. li) Prof. Michael Heneka, Direktor der Neurologie an der Bonner Universitäts-Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie, Initiator Bruno Schmidt (2.v.re) und PD Dr. Patrick Weydt freuen sich über das hervorragende Ergebnis; © privat
Wird geladen