„Akute Leukämien sind für die meisten Patienten zunächst eine Schockdiagnose“, sagt Dr. Annkristin Heine, Oberärztin an der Medizinischen Klinik III für Innere Medizin mit den Schwerpunkten Onkologie, Hämatologie, Immunonkologie und Rheumatologie des Universitätsklinikums Bonn. Diese unbehandelt lebensbedrohlichen Krebserkrankungen entwickeln sich innerhalb kurzer Zeit. Blässe, Müdigkeit und Gewichtsverlust, aber auch Nasenbluten, höhere Anfälligkeit für Infektionen und geschwollene Lymphknoten können erste Hinweise sein. Denn es vermehren sich weiße Blutkörperchen, die nicht funktionstüchtig sind, rasch und unkontrolliert. Diese Leukämiezellen verdrängen auch die normalen Blutbestandteile wie Blutplättchen, rote und funktionstüchtige weiße Blutkörperchen. Abhängig davon aus welchen Vorläuferzellen im Knochenmark die funktionsuntüchtigen weißen Blutkörperchen entstehen, wird zwischen der Akuten Lymphatischen Leukämie (ALL), der häufigsten Leukämieform bei Kindern, und der Akuten Myeloischen Leukämie (AML), die vor allem bei älteren Erwachsenen auftritt, unterschieden.
Chemotherapie nach wie vor die Basis einer Therapie
Die Prognose und die Art einer Behandlung hängen von verschiedenen Faktoren ab – wie Art der Leukämie, Alter, Vorerkrankungen und Allgemeinzustand des Betroffenen sowie bestimmten Veränderungen in den bösartigen Zellen. Neben der Chemotherapie ist die Knochenmarktransplantation eine weitere wichtige Behandlungsmöglichkeit für eine Untergruppe von Patienten. Aber auch der Einsatz von zielgerichteten Therapeutika und Antikörpern kann gegebenenfalls eine Option sein. Solche Medikamente greifen direkt dort an, wo der Krebs entsteht. Derzeit wird zudem eine Vielzahl an neuen Therapieoptionen entwickelt, die einen Rückgang der Leukämie bewirken können.
„Akute Leukämien können jedoch bisher nur teilweise geheilt werden. Daher sollten sie möglichst im Rahmen klinischer Studien behandelt werden, die frühen Zugang zu neuen Medikamenten erlauben“, sagt Dr. Lino Teichmann, Oberarzt an der Medizinischen Klinik III des Universitätsklinikums Bonn. Vor diesem Hintergrund gibt er zusammen mit seiner Kollegin Heine im Rahmen der kostenlosen Informationsveranstaltung einen Überblick rund um akute Leukämien, neue Forschungsergebnisse und neue Therapieformen. Nach den Vorträgen besteht die Gelegenheit, Fragen an die beiden Referenten zu stellen.
Kontakt für die Medien:
Dr. Annkristin Heine
Oberärztin der Medizinische Klinik III
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-17050
E-Mail: annkristin.heine@ukbonn.de
Dr. Lino Teichmann
Oberarzt der Medizinische Klinik III
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-17050
E-Mail: lino.teichmann@ukbonn.de