Um Lösungen für drängende Probleme des Planeten Ende geht es ab 2. September bei der Jahrestagung „GeoBonn 2018“ zu der rund 700 Experten aus Paläontologie, Geologie und Mineralogie an der Universität Bonn erwartet werden. Die Geowissenschaftler tagen erstmals gemeinsam und hoffen, auf diese Weise interdisziplinäre Forschungsansätze noch besser befördern zu können. Die Konferenz geht bis zum 6. September und findet im barocken Hauptgebäude der Universität statt.
Prof. Dr. Niko Froitzheim und Prof. Dr. Ambre Luguet vom Steinmann-Institut der Universität Bonn organisieren gemeinsam die Jahrestagung ihrer „Zunft“. Froitzheim sagt: „Zum ersten Mal tagen die verschiedenenen geowissenschaftlichen Disziplinen unter einem Dach. Wir erhoffen uns davon einen Impuls für eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit, da wir wohl nur so Antworten auf die drängenden Fragen der Gesellschaft liefern können.“ Die Wissenschaftler werden sich in der ersten Septemberwoche in Bonn unter anderem mit Klimawandel, Rohstoffknappheit und der Suche nach potentiellen Atommüll-Endlagern befassen.
Einen Paradigmenwechsel beobachte die Wissenschaft derzeit beispielsweise im Bereich des Klimawandels, sagt Froitzheim: „Es zeigt sich, dass der Prozess des Zusammenbruchs und Schmelzen des Polareises wahrscheinlich viel schneller abläuft, als es die bestehenden Rechenmodelle vorhersagen. Auch in der Vergangenheit gab es immer wieder solche Phasen, wie wir aus Bohrkernen wissen, anhand derer sich die Vorgänge der letzten Jahrtausende nachvollziehen lassen.“ Bei der Tagung wird es auch darum gehen, die neuen Entwicklungen zu beurteilen und Strategien zu diskutieren, was daraus resultiert. „Die Herausforderung ist, den Ernst der Lage ohne Panikmache zu vermitteln“, sagt der Strukturgeologe.
Öffentlicher Abendvortrag
Zu einem öffentlichen Abendvortrag laden die Deutsche Geologische, Mineralogische und Paläontologische Gesellschaft im Rahmen ihrer gemeinsamen Jahrestagung GeoBonn 2018 ein. Am Montag, 3. September, um 18:30 Uhr (bitte geänderte Uhrzeit beachten!) referiert Prof. Dr. Mojib Latif von der Universität Kiel im Hörsaal 10 des Universitäts-Hauptgebäudes. Der Meterologe und Klimaforscher ist einer der bekanntesten deutschen Vertreter seines Faches. Der Titel seines Beitrags lautet "Herausforderung Klimawandel". Der Eintritt ist frei; Gäste sind willkommen.
Das Klimaproblem steht seit vielen Jahren im Blickpunkt des öffentlichen Interesses. Der Geochemiker Roger Revelle hatte bereits vor über einem halben Jahrhundert die ungeheure Dimension der menschlichen Klimabeeinflussung beschrieben, in dem er von einem „gigantischen Experiment“ sprach, das die Menschen anstellten. Das Klimaproblem ist hauptsächlich ein Energieproblem und hängt eng mit der Verfeuerung der fossilen Brennstoffe - Kohle, Erdöl und Erdgas - zur Energiegewinnung zusammen. Dabei entstehen große Mengen des Gases Kohlendioxid (CO2). Das Gas reichert sich allmählich in der Luft an, was zwangsläufig durch den sich verstärkenden Treibhauseffekt zur Erderwärmung führt. Was kann man heute schon an Veränderungen messen? Wie wird sich das Klima in der Zukunft ändern? Wie ist die internationale Klimapolitik zu bewerten?
Kontakt für die Medien:
Prof. Dr. Nikolaus Froitzheim
Telefon: 0228/73-2463
E-Mail: niko.froitzheim@uni-bonn.de