Geschwollene, überwärmte und schmerzende Gelenke, steife Knie oder nächtliche Rückenschmerzen: Millionen Menschen in Deutschland leiden an „Rheuma“. Dieser Begriff umfasst eine Vielfalt von Erkrankungen, die den Bewegungsapparat, aber auch innere Organe, Haut und Augen und Vieles mehr befallen können. Zwei wesentliche Aspekte treffen bei allen zu: ein chronisch-entzündliches Geschehen und eine autoimmune Ursache, das heißt das Immunsystem führt eine irrtümliche Abwehrreaktion gegen den eigenen Körper. „Oft ist die Diagnose schon das Ergebnis einer langen Odyssee von Arzt zu Arzt“, konstatiert Dr. Thomas Randau, Oberarzt für Rheuma-Orthopädie an der Bonner Universitäts-Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. „Aber auch die weitere Versorgung von Rheumapatienten ist komplex und anspruchsvoll, und bedarf stets des interdisziplinären Miteinanders, also der Zusammenarbeit mehrerer Ärzte verschiedener Fachabteilungen.“
Rheuma-Therapie im Wandel
In den letzten Jahren hat sich die medikamentöse Therapie einer rheumatologischen Erkrankung zusehends gewandelt. War früher Cortison und andere das Immunsystem beeinflussende Medikamente der Goldstandard, werden heute immer häufiger sogenannte „Biologika“ eingesetzt. Das sind Substanzen, die das Immunsystem gezielt modulieren können. Dadurch ändert sich auch die operative Therapie. So sind früher häufig durchgeführte Eingriffe heute kaum noch nötig, wie das chirurgische Abtragen von entzündetem Gelenkgewebe. „Dafür kommen gelenkchirurgische Spezialisten zum Zuge, wenn es um gelenkerhaltende oder gelenkersetzende operative Therapien geht“, sagt Randau. Eine Versorgung vor, während und nach der Operation müsse dabei auf die Bedürfnisse von Rheumapatienten angepasst sein – beispielsweise bezüglich möglicher Nebenwirkungen der medikamentösen Therapie oder dem Bedarf an Hilfsmitteln oder Physiotherapie.
„Wir als universitäre Klinik unterstützen gerne bei der Versorgung dieser Patienten – konservativ wie operativ“, sagt Prof. Dr. Dieter Christian Wirtz, Direktor der Bonner Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Experten seiner Klinik sowie die rheumatologische Abteilung der Medizinischen Klinik III am Universitätsklinikum Bonn geben daher am Patiententag einen Überblick über Bewährtes und Neues in der medikamentösen Therapie. Zudem bieten sie einen Einblick in die Möglichkeiten und Limitationen der Rheuma-Chirurgie an.
Kontakt für die Medien:
Prof. Dr. Dieter Christian Wirtz
Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-14170
E-Mail: dieter.wirtz@ukbonn.de
Dr. Thomas Randau,
Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-14460
E-Mail: Thomas.Randau@ukbonn.de
Dr.med.MU Dr. Valentin Schäfer
Leiter Internistische Rheumatologie
Medizinische Klinik III
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/28717000
Email: Valentin.Schaefer@ukbonn.de