"Älter werden ist keine Erkrankung, die es zu behandeln gilt, sondern eine gesellschaftliche Herausforderung, der die moderne Medizin in Deutschland durch neue, seniorenspezifische Versorgungsformen entgegnen kann und muss“, betont Franz Müntefering. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Bonn, ist davon überzeugt, dass „das integriert geriatrisch-orthopädisch-unfallchirurgische Behandlungskonzept des Uniklinikums Bonn eine wirksame und nachhaltige Möglichkeit darstellt, Krankheiten des Bewegungsapparates des älteren Menschen zu begegnen und diese ganzheitlich zu behandeln.“
Da durch die demographische Entwicklung in NRW in den nächsten 20 bis 30 Jahren mit einem deutlichen Zuwachs in der Altersgruppe der über 70 jährigen gerechnet wird, ändert sich der Bedarf an medizinischen Leistungen. Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Bonn hat daher neben der Alterstraumatologie ein neues Konzept für eine integrierte, geriatrische orthopädische Versorgung eingeführt. Dabei geht es insbesondere um ältere Menschen, die einen künstlichen Gelenkersatz oder eine Operation an der Wirbelsäule benötigen. Denn viele dieser älteren Patienten haben auch andere Erkrankungen. Oft sind ihre Leber, Nieren oder ihr Herz nicht mehr so leistungsfähig. „Dadurch sehen die Therapiepläne für geriatrische Patienten anders aus als bei jüngeren Menschen“, sagt Dr. Hendrik Kohlhof, Oberarzt an der Bonner Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie und orthopädischer Leiter des integriert geriatrisch-orthopädisch-unfallchirurgischen Konzeptes. „Aber wir wollen für alle unsere Patienten das gleiche, nämlich das beste Ergebnis erreichen.“
Versorgung muss auf die Versorgung älterer Menschen abgestimmt sein
Daher bindet die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Bonn frühzeitig eine geriatrische Versorgungskomponente ein. So werden die von Experten operierten hochbetagten Patienten durch Spezialisten der internistischen Altersmedizin aus dem Bonner Malteserkrankenhaus auf der orthopädisch-unfallchirurgischen Station direkt mitbetreut. Hierdurch wird zum einen eine altersspezifische medizinische Behandlung der älteren Patienten gewährleistet (beispielsweise Medikamentengabe, Ernährungszustand etc.), zum anderen kann der Verlauf vor, während und kurz nach der Operation durch den orthopädisch-unfallchirurgischen Operateur engmaschig überwacht und damit eine qualitativ verbesserte Versorgung sichergestellt werden. Neben der ärztlichen Säule ist das extra geschulte Pflegepersonal ein weiterer relevanter Bestandteil des integriert geriatrisch-orthopädischen Konzeptes. Zudem gibt es das Angebot von mehr Physio- und Ergotherapie. „Unser Ziel ist es, nicht nur unsere älteren Patienten wieder schnell zu mobilisieren, sondern ihnen auch weiterhin eine Integration in ihr soziales Umfeld zu ermöglichen“, sagt PD. Dr. Albert Lukas, geriatrischer Leiter des integriert geriatrisch-orthopädisch-unfallchirurgischen Konzeptes. In diesem Zusammenhang betont Prof. Dr. Dieter Christian Wirtz, Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Bonn: „Die Verbesserung der Lebensqualität ist gerade im höheren Lebensalter ein – wenn nicht sogar – das wesentliche Ziel, was unser Gesellschaftssystem leisten sollte.“
Kontakt für die Medien:
Prof. Dr. Dieter Christian Wirtz
Geschäftsführender Direktor des Chirurgischen Zentrums
Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-14170
E-Mail: Dieter.Wirtz@ukbonn.de
Dr. Hendrik Kohlhof, MHBA
Oberarzt im Schwerpunkt Gelenk- und Rheumaorthopädie
Leiter Geriatrische Orthopädie
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-15937
E-Mail: hendrik.kohlhof@ukbonn.de